Donnerstag, 21. März 2019

Posting 69 - Investmentsteuer-Reform zum 01.01.2018

Ab dem 01.01.2018 gilt das neue Investmentsteuergesetz. Dadurch werden inländische und ausländische Fonds sowie ETFs künftig nach dem gleichen Schema besteuert.

Mit Inkrafttreten des neuen Reformgesetzes gelten alle Fondsbestände zum 31.12.2017 als fiktiv veräußert und zum 01.01.2018 als neu angeschafft. Fiktiv deshalb, weil kein tatsächlicher Verkauf mit Kontobelastung stattfindet. Die bis zum 31.12.2017 steuerlich relevanten Daten werden erst beim tatsächlichen Verkauf berücksichtigt.
 
Wichtig: Die aktuellen Depotansichten weisen meist nur die Fonds-Wertentwicklung seit dem fiktiven Verkauf am 31.12.2017 aus, nicht aber die "Altgewinne" vor diesem Stichtag. Die bis dahin aufgelaufenen Gewinne/Verluste werden im Hintergrund vermerkt, so dass beim tatsächlichen Verkauf die korrekte Besteuerungsgrundlage vorliegt. Um das vollständige Bild zu erhalten, hilft ein Blick in die Depot-Postbox im Zeitraum Jan.-März 2018: Dort sind Mitteilungen erhalten zum fiktiven Fondsverkauf und den "gespeicherten" Altgewinnen.

Neue Einstandskurse und Wertentwicklung

Praktisch bedeutet dies leider auch, dass die Depotansichten bei einigen Banken nicht mehr dazu dienen können, eine ungefähre Wertentwicklung des Bestandes zu reflektieren. Man muss nun die Wertentwicklung per 31.12.2017 heranziehen und die neue Wertentwicklung ab 01.01.2018 hinzuaddieren, um die grobe Richtung der Wertentwicklung (noch unkorrigiert durch Erträge und Zu-/Abflüsse) des Gesamtbestandes zu erhalten. Genaue Daten liefern ohnehin nur die Performance-Repots der Depotbanken.



Posting 68 - Dimensional Fonds effizienter als ETFs? (2)

Seit dem Jahr 2010 ist die amerikanische Fondsgesellschaft "Dimensional Fund Advisors" (DFA) auch in Deutschland tätig. Akkreditierte Portfolio-Berater bieten Beratung und Vermittlung zu solchen Fonds bzw. Depots.

Nun stellt sich die Frage, wie sich die Performance der Dimensional Fonds verhält zu den direkt vergleichbaren MSCI-Indizes, umsetzbar als ETFs.

Die auf der Dimensional-Webseite verfügbaren Performance-Daten liefern das Ergebnis: http://eu.dimensional.com/de -> Menüpunkt Investmentlösungen

Bezogen auf fünf wesentliche Tranchen in Gleichgewichtung (Global Core Equity, Global Targeted Value, European Small, European Value, Emerging Markets Value) ergibt sich:

1) Im Durchschnitt der letzten 5 Jahre per 31. Dezember 2017 je +11,6 % p.a. Performance für das Dimensional Portfolio (+73,1 % gesamt) und +11,3 % p.a. für das entsprechende MSCI-Index-Portfolio. Mit Umsetzung der MSCI-Indizes in ETFs gehen noch ca. 0,5 % ETF-Kosten* ab, Ergebnis +10,8 % p.a. effektiv. Damit ergibt sich ein Performance-Vorsprung von +0,8 % p.a. zugunsten des Dimensional Portfolios.

*) Laut "Finanztest" beträgt der Performance-Unterschied zwischen den MSCI-Indizes und den besten ETFs darauf ca. 0,5 % p.a. - dieser beruht auf 1) den Tracking-Differenzen z.B. durch Sampling, 2) den ETF-Verwaltungskosten von ca. 0,30 % (TER) und 3) den Transaktionskosten für Indexanpassungen.

2) Im Einjahresvergleich per 31.12.2017 betragen die Werte +11,0 % für Dimensional und +10,4 % brutto für die Benchmark-Indizes, nach ETF-Kosten von 0,5 % dann +9,9 % netto. Hier ergibt sich sogar ein Performance-Vorsprung von +1,1 % für das Dimensional Portfolio.

3) Die jüngsten 1-Jahreswerte per 31. Mai 2018 sind: +6,7 % für das Dimensional Portfolio versus +5,4 % netto für das MSCI-Indizes-Portfolio (+1,3 % Performance für Dimensional). Für das lfd. Jahr Jan. bis Mai 2018 schließlich +1,8 % für Dimensional versus +1,1% netto für das Indizes-Portfolio (+0,7 % Performance für Dimensional).

4) Hinzu treten spürbare Kostenvorteile, weil der Erwerb von Dimensional-Fondsanteilen nicht wie bei ETFs über die Börse erfolgt, sondern direkt bei der Fondsgesellschaft. Damit werden durchschnittlich ca. 50 % der Ordergebühren eingespart. Verkäufe sind sogar kostenlos. In der Summe Kauf/Verkauf entstehen damit Gebührenvorteile von rund 75 % gegenüber einem ETF-Börsenhandel. Dimensional-Sparpläne sind völlig kostenlos und erhöhen den Gebührenvorteil zusätzlich.

Vgl. Entwicklung des Weltaktien-Fonds Dimensional Global Core Equity https://www.fondsweb.com/de/IE00B3M0BZ05

Vgl. Dimensional-Fonds Performance (nur die EUR-Tranchen sind in D verfügbar):  https://www.fondsweb.com/de/suchen/afocus/2-123/issuer/1953/yield/2/sort/per5j

Manchmal wird von den Dimensional Fonds auch salopp als "Mercedes-ETFs" gesprochen. Im praktischen Alltag jedenfalls kann der Einsatz eines Dimensional-Portfolios via Honorarberater bedeuten, dass die Depotbetreuungskosten von rund 1 % p.a. bereits eingespielt werden durch die höhere Fonds-Performance gegenüber einem "einfachen" ETF-Portfolio. Das Wissen um eine risikoadäquate Portfoliogestaltung, regelmäßiges Rebalancing und kompetente persönliche Betreuung erbringen zusätzliche Vorteile - mit häufig ca. 3-4 % p.a. an Zusatz-Rendite durch Fehlervermeidung. Und Fehlervermeidung ist anerkanntermaßen die größte Herausforderung zum erfolgreichen Agieren am Aktienmarkt. Vgl. GAFIB-Posting 81 unten.

Vgl. GAFIB Posting 81: Warum persönliche Anlageberatung lohnend ist: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-66-warum-personliche.html

Vgl. Die moderne Technik hat das Investieren revolutioniert: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-57-die-moderne-technik-hat-auch.html

Vgl. GAFIB als akkreditierter Dimensional-Berater: https://www.gafib.de/95/spezialisierung-referenzen/portfolio-gestaltung

Vgl. Posting 78, Werte per 31. Juli 2017: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-63-dimensional-fonds.html

Artikel-Link:
http://eu.dimensional.com/de
Dimensional Fund Advisors | Dimensional Investing Dimensional Fund Advisors | Dimensional Investing
Posting 67 - Wie sicher ist der Euro?

Die globale Verschuldung ist seit dem Beginn der globalen Finanzkrise in 2007 explosionsartig auf inzwischen 240 Bill. US$ im Jahr 2017 angewachsen und hat irrwitzige Ausmaße angenommen. Eine Rückzahlung der Schulden ist undenkbar. Der Euro steht zusätzlich unter Druck durch die Wirtschaftsdivergenzen in seinen Ländern. Ein Zerbrechen des Euros im kommenden Jahrzehnt kann leider nicht ganz ausgeschlossen werden.

Politisch "präferiert" zur Begrenzung weiterer Schulden sind hingegen längerfristig negative Realzinsen, also ein Anleihenzins (deutlich) unterhalb der Inflationsrate. Im Jahr 2017 beträgt der Realzins ca. -1,5 %, ist also bereits moderat negativ.

Wie kann man sich wappnen für beide Fälle, also sowohl gegen ein mögliches Zerbrechen des Euros als auch gegen die bereits begonnene schleichende Enteignung durch negative Realzinsen? Am besten weiterhin durch diversifizierte Sachwert-Anlage in Aktien, (niedrig kreditfinanzierte) Immobilien und Gold. Anleihen/Liquidität (auch in Kapitalversicherungen) sind in beiden Szenarien besonders gefährdet durch dauerhafte Abwertungen.

Historisch wurden Immobilien jedoch besonders belastet in extremen Krisen, was sich wiederholen könnte. Im 20. Jahrhundert kam dies in Deutschland zweimal vor, zuletzt 1952 mit dem "Lastenausgleichsgesetz", als 50 % der Immobilien-Verkehrswerte einer Sondersteuer unterworfen wurden. Immobilien sind im Unterschied zu Aktien nationales Vermögen und daher sehr gut greifbar für den Fiskus. Vgl. https://www.freitag.de/zwangshypothek

Selbst die Aktien des dt. Aktienindex Dax hingegen gehören zu rund 60 % Ausländern, was einen staatlichen Zugriff praktisch ausschließt. Eine global gestreute Aktienanlage, wie sie dem Stand der modernen Portfolio-Wissenschaft entspricht, sogar zu mehr als 95 % und dürfte damit die krisensicherste "Währung" überhaupt darstellen.

Krisen führen zunächst immer zu kräftigen Kursrückgängen, Aktien haben nach einigen Jahren aber immer wieder alle Kursverluste aufgeholt - und trotz aller Krisen längerfristig ihre überlegene Rendite von ca. 8 % p.a. erzielt. Gold gilt weiterhin als verlässliche Ersatzwährung, am sichersten in physischer Form mit einem Portfolioanteil von etwa 10 %.

Vgl. Dow Jones Langfrist-Chart seit 1896: https://www.boerse.de/langfristchart/Dow-Jones/US2605661048

Der "Königsweg" ist also weiterhin eine gute Diversifikation mit einem Schwerpunkt auf Sachwerten. Einseitiges Fokussieren etwa nur auf Immobilien ist falsch. Global gestreutes Aktienvermögen bietet, da liquide und mobil, eine weit überdurchschnittliche Krisensicherheit, wie die Historie gezeigt hat.

Vgl. EZB-Geldpolitik: https://www.ecb.europa.eu/pub/annual/balance/html/index.en.html

Vgl. http://finanzglueck.de/der-aktienmarkt-ist-langfristig-die-beste-anlageklasse-zum-vermoegensaufbau/

Vgl. Posting 47, zu Gold: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-47-goldanlage-im-depot-jetzt.html

Vgl. GAFIB-Posting 70: Staatliche Finanzplanung ist nicht nachhaltig: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-56-staatliche-finanzplanung.html


Artikel-Link:

Posting 66 - Warum persönliche Anlageberatung weiterhin lohnend ist

Prof. Thorsten Hens, Zürich, sagt als einer der führenden Behavioural Finance-Experten:

"Menschen sind nicht fürs Finanzparkett gemacht, weshalb Robo-Advisors für durchschnittliche Anleger durchaus sinnvoll sind. Aber die Maschinen haben ihre Grenzen. Vor allem, wenn´s auf den Märkten so richtig kracht."

Was sind die häufigsten Fehler?

"Das Herdenverhalten zum Beispiel. Viele Menschen legen prozyklisch an, das heisst, sie kaufen, wenn die Märkte boomen, und sie verkaufen, wenn es zum Crash kommt. Viele Menschen überschätzen sich und schichten ihre Portfolios zu viel um. Oder man schätzt seine Risikotoleranz nicht richtig ein: In Boomphasen überlädt man sich mit Risiken, und wenn es runtergeht, kriegt man kalte Füsse. In der Summe lässt sich das Fehlverhalten mit dem sogenannten Behavioural Gap errechnen, der nun in vielen Studien nachgewiesen wurde:

"Die Psychofallen kosten Anleger im Schnitt pro Jahr 4 bis 6 Prozent ihres Anlagevermögens."

Was dies längerfristig an entgangenem Kapitalaufbau bedeutet, kann sich jeder leicht ausrechnen. Als Zinssatz im Rechner einfach ca. 5 % eingeben und unter dem Eingabefeld "Zinsen gesamt" ansehen: http://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php

Prof. Hens führt aus, dass z.B. automatisierte Vermögensverwaltung mittels sog. "Robo Advisors" als wesentlichen Mangel aufweist, dass der Anleger - gerade in turbulenten Marktphasen - allein gelassen ist mit seiner Anlage-"Maschine", und es so wiederum zu den bekannten Psychofallen kommt, nämlich z.B. Verkauf aus Panik.

Nur Disziplin auf Basis eines guten Verständnisses der Funktionsweise der Kapitalmärkte schützt vor fehlerhaften Aktionen. Kompetente Berater können das richtige Anlegerverhalten stärker beeinflussen als eine anonyme Maschine.

Vgl. Interview mit Prof. Hens: "Finanz-Roboter: In Krisen schaltet man sie besser ab" : https://www.linkedin.com/pulse/finanz-roboter-krisen-schaltet-man-sie-besser-ab-marc-fischer

Vgl. zum Risikoverhalten von Anlegern, Posting 52: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-52-kompetente-portfolio.html

Vgl. Zum Umgang mit den Anleger-Ängsten: https://www.de.vanguard/web/cf/professionell/de/articles/analysen-und-kommentare/markte-wirtschaft/umgang-mit-den-angsten-der-anleger

Vgl. Wie lange dauern globale Bärenmärkte? -> Meist nur max. 1-3 Jahre. D.h. längerfristig betrachtet und bei globaler Streuung existiert KEIN Verlustrisiko am Aktienmarkt, vielmehr nur ein Kursrisiko. Und das Tragen von Kursrisiken wird mit überlegenen Renditen belohnt. http://finanziell-umdenken.blogspot.de/2012/10/wie-lange-dauern-globale-barenmarkte.html

Vgl. Dow Jones Langfrist-Chart: https://www.boerse.de/langfristchart/Dow-Jones/US2605661048


Artikel-Link "Risikotoleranz" von Prof. Hens:


Foto
Posting 65 - Perspektiven für private Vermieter eingetrübt

Eine neue Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) vom September 2017 weist darauf hin, dass es zwar noch eine relativ hohe Zahl an privaten Vermietern in D gibt, diese aber zu bröckeln droht, weil - neben den vielerorts bereits sehr hohen Kaufpreisen - die externen Belastungen ansteigen und das Vermietungsgeschäft zusätzlich erschweren.

Auszug aus der Studie: "Auffällig ist, dass die Zahl der Vermieter trotz bester Voraussetzungen aufgrund des Niedrigzinsumfelds, der Konjunktur und der starken Wohnungsnachfrage stagniert. Allerdings nehmen auch die Belastungen für private Kleinvermieter zu. Hier sind sowohl die finanziellen Belastungen aus energetischen Modernisierungen als auch die zunehmenden Regulierungen wie etwa die Mietpreisbremse oder Erhaltungssatzungen (Milieuschutz) zu nennen.

Angesichts der großen Diversität der Vermieter (das Klischee vom überwiegend "reichen" Vermieter trifft nicht zu) ist daher eine Politik mit mehr Augenmaß gefordert, damit es Deutschland nicht wie anderen Ländern geht, in denen private Vermieter durch steigende Anforderungen und Regulierungen letztlich aus dem Markt gedrängt worden sind."

Vgl. zur Preisentwicklung: "Jeder Investor weiß um die jüngste Preisentwicklung am deutschen Wohnimmobilienmarkt", sagt Thomas Meyer, Vorstandschef der Wertgrund AG auf der Expo Real im Okt. 2017. "Weil ein Ende des starken Aufwärtstrends zunehmend wahrscheinlich wird, ist es wirtschaftlich ratsam, voll entwickelte Objekte zu veräußern." http://www.fondsprofessionell.de/news/uebersicht/headline/immobilienprofis-prognostizieren-ende-der-preisrally-137745/ref/2/

Vgl. Langzeitvergleich Immobilien-/Aktienmarktentwicklung: Seit 1980 in D +10,1 % p.a. im Aktienmarkt und +4,1 % p.a. im Immobilienmarkt; vgl. https://www.bloomberg.com/view/articles/2018-01-02/land-is-underrated-as-a-source-of-wealth
https://ftalphaville.ft.com/2017/08/15/2191433/housing-for-the-long-run/

Vgl. Mehr Planwirtschaft im Immobilien-Sektor gefährdet Rendite: https://www.wiwo.de/finanzen/immobilien/stelter-strategisch-mehr-kommunismus-wagen-ist-erst-der-anfang/22677642-all.html

Vgl. Wer kann noch gute Mieten zahlen in den Jahren ab 2025 ff., wenn die Mittelschicht bröckelt? https://www.welt.de/wirtschaft/article179447974/Bain-Studie-Das-naechste-Jahrzehnt-wird-eine-Dekade-der-Extreme.html

Vgl. "Bauen statt enteignen!" https://www.insm-oekonomenblog.de/21774-bauen-statt-enteignen/
 
Vgl. Kaufen oder Mieten? Informiert entscheiden!  https://lazyinvestors.de/mieten-oder-kaufen/

Artikel-Link:
Posting 64 - Zehn Erkenntnisse der größten Investment-Legenden

1. Eugene Fama – der Marktversteher
"Ich würde Stock-Picker mit Astrologen vergleichen, aber ich will nicht zu sehr über Astrologen herziehen."

2. Daniel Kahneman – der Psychologe
"Die erfolgreichsten Fonds eines beliebigen Jahres haben einfach das meiste Glück. Sie haben gut gewürfelt."

3. John Bogle – der Nachahmer
"Suche nicht die Nadel im Heuhaufen, kaufe einfach den Heuhaufen."

4. Warren Buffett – der Superstar
a) "Wer auf die Tipps von Brokern hört, kann auch einen Friseur fragen, ob er einen neuen Haarschnitt empfiehlt."
 
b) Was ist das sicherste Investment überhaupt? Man selbst!
Vgl. https://www.businessinsider.de/wirtschaft/finanzen/warren-buffet-investieren-tipp/

5. John Templeton – der Mutige
"Der einzige Investor, der nicht diversifizieren sollte, ist derjenige, der immer zu 100 Prozent richtigliegt."

6. William Bernstein – der Alleskönner
"Unter allen Faktoren, die die Wertentwicklung deines Portfolios bestimmen, ist die Asset Allocation der einzige, den du beeinflussen kannst."

7. Peter Lynch – der Geduldige
"Erfolg oder Misserfolg – alles hängt davon ab, ob Sie die Ängste dieser Welt lange genug ignorieren können, um Ihre Investments wachsen zu lassen."

8. Benjamin Graham – der Vordenker
"Das Wesentliche bei der Geldanlage ist das Management von Risiken, nicht das Management von Renditen."

9. James O'Shaughnessy – der Computerfan
"Computermodelle haben keine Launen, keinen Streit mit ihrer Frau, keinen Kater von der Nacht zuvor."

10. Benoît Mandelbrot – der Querkopf
"Die Finanziers und Anleger der Welt sind wie Seeleute, die keine Wetterwarnungen beachten."

Wer ein paar weitere Details sucht, wird bei John Bogle fündig, GAFIB-Posting 61. Vgl. https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-61-rationales-investieren-ist.html

Zu den "größten Erkenntnissen" zählt übrigens auch, dass es am Aktienmarkt KEINERLEI valide Prognosen gibt, sondern "nur" die Sicherheit, dass es längerfristig IMMER deutlich nach oben geht. http://www.manager-magazin.de/finanzen/boerse/finanzmarkt-prognosen-selten-irrten-sich-fachleute-grossartiger-als-2017-a-1180094-2.html

Vgl. Newsletter-Archiv von Gerd Kommer, renommierter Finanzautor: https://www.gerd-kommer-invest.de/newsletter-archiv/

Artikel-Link:

Posting 63 - Dimensional Fonds effizienter als ETFs?

Seit dem Jahr 2010 ist die amerikanische Fondsgesellschaft "Dimensional Fund Advisors" auch in D tätig. Akkreditierte Portfolio-Berater vermitteln auch solche Fonds bzw. Depots.

Nun stellt sich die Frage, wie sich die Performance der Dimensional Fonds verhält zu den entsprechenden Index-Benchmarks, umsetzbar als ETFs.

Die auf der Dimensional-Webseite verfügbaren Performance-Daten liefern das Ergebnis: http://eu.dimensional.com/de

Bezogen auf fünf wesentliche Tranchen in Gleichgewichtung (Global Core Equity, Global Targeted Value, European Small, European Value, Emerging Markets Value) ergibt sich:

1) Im Durchschnitt der letzten 5 Jahre per 31. Juli 2017 je 11,9 % p.a. Performance für das Dimensional Portfolio (+75,5 % gesamt) und 11,5 % p.a. für die entsprechenden MSCI-Indices. Mit Umsetzung der Indizes in ETFs gehen noch ca. 0,5 % ETF-Kosten ab, Ergebnis 11,0 % p.a. effektiv. Damit ergibt sich ein Performance-Vorsprung von 0,9 % p.a. zugunsten des Dimensional Portfolios.

2) Im Einjahresvergleich betragen die Werte +16,3 % für Dimensional, +15,0 % brutto für die Benchmark-Indices, nach ETF-Kosten von 0,5 % dann +14,5 % netto. Hier ergibt sich sogar ein Performance-Vorsprung von +1,8 % für das Dimensional Portfolio.

Manchmal wird von den Dimensional Fonds auch salopp als "Mercedes-ETFs" gesprochen. Im praktischen Alltag jedenfalls kann der Einsatz eines Dimensional-Portfolios via Honorarberater bedeuten, dass die Depotbetreuungskosten von rund 1 % p.a. bereits weitgehend eingespielt werden durch die höhere Performance gegenüber einem "einfachen" ETF-Portfolio. Vgl. http://eu.dimensional.com/de

Vgl. Die moderne Technik hat das Investieren revolutioniert: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-57-die-moderne-technik-hat-auch.html
 
Vgl. GAFIB als akkreditierter Dimensional-Berater: https://www.gafib.de/95/spezialisierung-referenzen/portfolio-gestaltung

Artikel-Link:

Posting 62 - Lebensversicherung, Rurüprente rückabwickeln statt kündigen? update Jan. 2024

Der Bundes­gerichts­hof hat mit Entscheidungen in 2014 und 2015 die Rück­abwick­lung von Kapital­lebens­versicherungen und Renten­versicherungen zugelassen. Doch viele Versicherer blocken Wider­sprüche der Verbraucher weiterhin ab. Die Verbraucherzentralen (VZ) warnen vor dubiosen Dienst­leistern, die jetzt ein gutes Geschäft wittern. Ein VZ-Online-Rechner hilft Kunden einzuschätzen, ob sich eine Rück­abwick­lung für sie lohnt. Alle wichtigen Infos zum Thema finden Sie hier, siehe im Artikel-Link ganz unten.

Eine weitere Infomation bietet die Verbraucherzentrale Hamburg: https://www.vzhh.de/rentenversicherung/widerspruch
 
 
Vgl. Unternehmensrating Lebensversicherer 2023: https://www.versicherungsbote.de/Unternehmensrating-Lebensversicherung

c) Ein weiterer Aspekt: §314 Versicherungsaufsichtsgesetz erlaubt Minderung oder Aussetzung von Auszahlungen

§314 VAG regelt, dass die BaFin ein Zahlungsverbot oder die Herabsetzung von Leistungen verfügen kann. "Wenn die Aufsichtsbehörde bemerkt, dass das Versicherungsunternehmen in absehbarer Zeit ohne Eingreifen der Aufsichtsbehörde zahlungsunfähig wird, kann die Behörde als eine von mehreren Maßnahmen auch ein Zahlungsverbot aussprechen. Falls sich die Behörde zu dieser Maßnahme entschließen würde, wären damit grundsäzlich auch die fondsgebundenen Lebensversicherungen des Unternehmens betroffen, da ihre Anlagen Teil des Sicherungsvermögens sind." (April 2019)

Das Fondsvermögen innerhalb einer Lebensversicherung ist somit Eigentum des Versicherungsunternehmens und kein sogenanntes Sondervermögen gemäß §1 Abs. 10 Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)." Sondervermögen sind hingegen reine Investmentvermögen in Depots - diese gehören nur den Kunden, nicht der verwahrenden Bank.

Vgl. Fonds-gebundene Lebensversicherungen haben häufig hohe Effektivkosten von 3,5 - 4 % p.a. laut dem Brancheninformationsdienst "Map-Report". Damit kommt von der Aktienmarkt-Performance nur noch wenig an bei den Kunden. http://www.faz.net/aktuell/finanzen/fonds-mehr/enttaeuschung-fuer-anleger-bei-fondspolicen-14462575.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

Vgl. Kostenquoten Lebensversicherungen - update per Nov. 2024
 
Die Abschlusskosten betrugen durchschnittlich 4,5 % in 2023 (bezogen auf die Beitragssumme über die gesamte Laufzeit), während die laufenden Verwaltungskosten im Jahr 2023 im Durchschnitt 2,5 % jährlich betrugen. Die günstigsten zehn Versicherer liegen bei einer lfd. Verwaltungskostenquote in 2023 von 1,3 % p.a., die teuersten bei 6 % und mehr. Verknüpft mit der Situation, dass die Zinserträge der Lebensversicherer in 2023 nur bei knapp 2,5 % lagen, zeigt sich die Schwierigkeit, Lebensversicherungen profitabel zu gestalten.
 
 
Es ist zu beachten, dass die Überschussbeteiligung für klass. LVs nur auf den Sparanteil geleistet werden, i.d.R. max. 80 % der Beiträge. Wenn die lfd. Verzinsung z.B. 2,4 % (wie in 2024) beträgt, dann wären das nur ca. 1,9 % netto bezogen auf das Vertragskapital. In 2024 besteht noch das Problem sog. "Stiller Lasten" in der Bilanz vieler Versicherer aufgrund des starken Zinsanstiegs seit 2022, der zu Kursverlusten bestehender Anleihenportfolios geführt hat. 
 
Artikel-Link:

Freitag, 15. März 2019

Posting 61 - Rationales Investieren ist einfach - von John Bogle, dem Vater der Indexfonds

1. Sie müssen investiert sein
Volatilität ist das viel geringere Risiko gegenüber dem Risiko, nicht permanent investiert zu sein. Wenige starke Tage machen den Investmenterfolg am Aktienmarkt fast vollständig aus. Wer "Market Timing" betreibt, verpasst diese wenigen Tage mit hoher Wahrscheinlichkeit.

2. Die Zeit ist Ihr Freund
Laufend zu investieren (z.B. via Sparplan) ist eine vortreffliche Gewohnheit, mit der man am besten früh beginnt. Genießen Sie die Magie des Zinseszinses. Selbst moderate Investitionen in den frühen 20ern können erstaunliche Höhen erreichen, wenn man ein ganzes Leben Zeit hat. Die ca. 8 % Aktienmarktrendite p.a. erzielt keine andere Anlageklasse, das ist unstrittig und gut belegt.

3. Der Impuls ist Ihr Feind
Emotionen haben in einer Anlagestrategie nichts verloren. Haben Sie rationale Erwartungen an zukünftige Renditen, und ändern Sie diese nicht aufgrund vorübergehender Launen und Gerüchte. Vermeiden Sie es nach augenscheinlich „einmaligen Einsichten” zu handeln, die in Wirklichkeit Millionen andere auch haben.

4. Grundlegende Mathematik hilft
Die Nettorendite Ihres Portfolios ist schlicht die Bruttorendite abzüglich der Kosten die Sie verursachen, oder die Ihnen verursacht werden. Halten Sie Ihre Investmentkosten niedrig. Denn das Joch der Kosten kann das Wunder des Zinseszinses leicht zerstören.

5. Halten Sie es einfach
Grundlegendes Investieren ist einfach - eine individuell passende Balance zwischen Aktien, Anleihen und Bargeldreserven.

6. Vergessen Sie niemals die Rückkehr zum Mittelwert
Eine ungewöhnlich starke Performance eines Investmentfonds bzw. eines Teilmarktes wird hoch wahrscheinlich zum Marktdurchschnitt zurückkehren. (sog. Mean Reversion). Da die "Mittelwert-Entwicklung" aber bereits ca. 8 % pro Jahr beträgt, reicht diese auch völlig aus. Vgl. z.B. die Entwicklung eines rational gestalteten und kostenminimierten Weltfonds wie des Vanguard FTSE All-World ETFs: https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00B3RBWM25

7. Halten Sie den Kurs
Ganz egal was an den Märkten passiert, bleiben Sie bei Ihrer Anlagestrategie. Die Strategie zur falschen Zeit zu wechseln ist der fatalste Fehler, den Sie als Anleger machen können. (Fragen Sie Investoren, die einen signifikanten Anteil ihres Portfolios in Bargeld umgeschichtet haben in der letzten Krise - und dann den bisher achtjährigen Bullenmarkt ganz oder teilweise verpasst haben.)

„Halten Sie den Kurs”, das ist der wichtigste Rat, den John Bogle gibt.

Noch zu John Bogle: Verrückt war die Idee von John C. Bogle, 1976 einen Indexfonds zu kreieren, nicht – aber verdammt nah dran. Von „Bogle’s folly“ war seinerzeit die Rede, von einer Schnapsidee. Finanzprofis verhöhnten den Einfall des Finanzmanagers, nicht einzelne Aktien oder Rentenpapiere auszuwählen, die wohl besser als andere abschneiden würden, sondern einfach den US-Leitindex S&P 500 nachzubauen, mit all seinen 500 Aktien. Und damit dann auch noch besser fahren zu wollen als das Gros der Portfolioverwalter mit ihren aktiv gemanagten Depots.

Bogle war schon damals überzeugt, dass niemand – auch nicht der beste Aktien- oder Anleihenexperte – wissen kann, welche Papiere sich besser entwickeln als der Gesamtmarkt. Unzählige wissenschaftliche Studien bestätigen ihn heute in seiner Überzeugung. Er gründete für die USA die "Index"-Fondsgesellschaft Vanguard. In Europa begann der Siegeszug der Indexfonds/ETFs und verwandter Konzepte wie dem von Dimensional Fund Advisors etwa ab dem Jahre 2005 (Dimensional in D erst ab 2010). https://eu.dimensional.com/de/about-us/who-we-are

Vgl. Dow Jones Langfrist-Chart: http://www.boerse.de/langfristchart/Dow-Jones/US2605661048

Vgl. Langfristentwicklung des Aktien- versus Immobilienmarkts:https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-71-warum-disziplin-der.html

Vgl. Zahl der Unternehmen pro Land im MSCI World: https://fairvalue-magazin.de/etf-indexfonds/msci-world/
 
Vgl. Unterschiede der Indizes MSCI und FTSE?  https://de.extraetf.com/msci-vs-ftse-das-sind-die-groessten-unterschiede?

Vgl. Zehn Erkenntnisse der größten Investment-Legenden - GAFIB-Posting 64: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-64-zehn-erkenntnisse-der-groten.html

Vgl. Was aus meiner Aktienanlage wird über die Zeit: https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php (Als Zinssatz 7,8 % eingeben bei weltweit gestreuter Aktienanlage über ca. 6.000 - 10.000 Unternehmen mit einem effizienten Fondsportfolio).

Vgl. Wie wirken sich Faktor-Prämien aus? https://www.gerd-kommer-invest.de/factor-investing-die-basics/
 
Vgl. Portfolio-Gewichtung nach Marktkapitalisierung oder nach Wirtschaftsleistung (BIP)? https://gerd-kommer.de/marktkapitalisierung-vs-bip/
 
Vgl. Kann "zuviel" passives Investieren mit ETFs gefährlich werden für die korrekte Marktbepreisung von Unternehmen? Kaum. https://lazyinvestors.de/etf-blase/
 
Vgl. "Geduld macht wohlhabend": https://www.nzz.ch/wirtschaft/wohlstand-der-nationen-neu-erklaert-geduld-und-vertrauen-machen-reich-frauen-sind-ungeduldiger-ld.1377346

Vgl. Newsletter-Archiv von Gerd Kommer, renommierter Finanzautor: https://www.gerd-kommer-invest.de/newsletter-archiv/

Vgl. Nach spätestens 14 Jahren war ein global breit gestreutes Aktienmarkt-Investment immer positiv, selbst bei der (unwahrscheinlichen) Kombination aus ungünstigstem Einstieg und zugleich ungünstigstem Ausstieg. http://www.dividendenadel.de/aktien-erfolgsfaktor-zeit-renditedreieck/

Artikel-Link:

Dienstag, 12. März 2019

Posting 60 - Neue Fondsbesteuerung ab 2018 - Was ist wichtig für die Praxis?

Der u.g. Artikel bietet einen guten Überblick über die wichtigsten Steueränderungen ab 01. Januar 2018. Es lohnt sich auch, die zusätzlichen Leserfragen aufzuklicken, denn dort werden zusätzliche Antworten geliefert.

Generell wird die Fondsbesteuerung einfacher, was positiv ist für den typischen Privatanleger. Die Gesamt-Steuerbelastung ändert sich in den meisten Fällen nicht oder nur unwesentlich.

Praktische Vorteile für die Fondsauswahl ergeben sich daraus, dass ab 2018 auch thesaurierende Fonds mit Auslandssitz nicht länger "steuer-hässlich" sind, was die Fondsauswahl spürbar vergrößert. Dann sollte jedoch entsprechende Liquidität auf dem Verrechungskonto zur Steuerabführung vorgehalten werden, da die neue Vorab-Steuer jeweils zu Beginn des Folgejahres eingezogen wird.

Für die meisten Depots bietet es sich aus diesem Grund weiterhin an, überwiegend ausschüttende Fonds zu verwenden, um evt. V-Kontoüberziehungen zu vermeiden. Außerdem bieten sich Ausschüttungserträge ideal an, um ggf. nötige Depot-Rebalancierungen durchzuführen durch Nachkäufe untergewichteter Portfoliobausteine.

Vgl. auch: Steueraspekte bei der Altersvorsorge: http://www.finanztip.de/altersvorsorge/flexible-altersvorsorge/
Innerhalb von Riester- und Rürupverträgen sowie Fonds-gebundenen Lebensversicherungen fällt während der Laufzeit keine Abgeltungssteuer an auf Erträge bzw. bei Umschichtungen - sondern es gibt eine nachgelagerte Besteuerung in der Rentenphase.

Wird in einem freien Wertpapierdepot steuerschonend rebalanciert primär durch Nachkäufe oder Nutzung von Verlustpositionen, so fällt nur lfd. Abgeltungssteuer an auf die ca. 2 % Dividendenerträge -> x 26,4 % = ca. 0,5 % p.a.. Dieser Wert liegt meist unterhalb der Kosten eines Vertragsmantels. Daneben ist ein Vertrag unflexibler als ein Depot.

Soweit es sich um einen Versicherungsvertrag handelt, ist das Vertragsguthaben auch kein eigenes Sondervermögen mehr wie im eigenen Depot, sondern gehört rechtlich der Versicherung (kann kritisch sein). Es ist letztlich eine genaue Abwägung nötig, ob ein steuersparender Vertragsmantel lohnend ist im Vergleich zu einem freien Depot.

Artikel-Link:

Montag, 16. Juli 2018

Posting 59 - Typische Anlagefehler - Anleger verschenken erhebliche Rendite

Auf der Basis einer wissenschaftlichen Studie von Prof. Andreas Hackethal und Prof. Steffen Meyer ("Finanztest" von April 2017) zu über 40.000 Depots wird eindrucksvoll nachgewiesen, wie stark sich richtiges oder falsches Verhalten auswirkt auf die Depotentwicklung. Es waren zwischen 2005 und 2015 bei einer Depotmischung von 80 % Aktien und 20 % Anleihen markttypische +8,7 % Rendite p.a., die sich bei spekulationsfreiem Gesamtmarkt-Investment ergaben, aber nur +3,1 % p.a., die im Durchschnitt von allen Anlegern faktisch auch erzielt wurden. [ Beispiel: In den zehn Jahren sind aus 100.000 € bei Fehlervermeidung und mit 8,7 % Rendite gut 230.000 € geworden, bei 3,1 % Rendite jedoch nur 136.000 € ]. Typische Anlagefehler waren wiederum die Hauptgründe, wie z.B. gering gestreute und spekulative Einzeltitelauswahl anstatt einer globalen Gesamtmarkt-Ausrichtung, die als Stand der Technik für erfolgreiches Aktienmarkt-Investment von Privatanlegern gilt.

Eine Rendite-Differenz von +5,6 % p.a. ist es somit, die durch rationales Anlegen nach moderner Anlagetechnik und durch Verzicht auf provisionierte Produkte gehoben werden kann. Unabhängige Honorarberater zeigen den Weg dazu.

Vgl. Fünf Steinzeit-Verhaltensmuster machen Anleger zu Verlierern: https://www.fondsprofessionell.de/news/uebersicht/

 Vgl. Wert einer guten Beratung: https://gafib1.blogspot.com/2020/11/posting-86-advisors-alpha-welchen-wert.html
 
 
Vgl. Falsches vermeiden, "Via Negativa" beachten! https://gerd-kommer.de/via-negativa/

Vgl. Langfristentwicklung des Aktien- u. Immobilienmarktes, die Disziplin macht´s: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-71-warum-disziplin-der.html

Vgl. Ein weiterer häufiger Anlegerfehler ist, auf Marktrücksetzer zu warten:
a) Ein vollständiger Bullenmarkt dauerte im Mittel 12,8 Jahre und brachte ein durchschnittliches Plus von 534 Prozent
b) Ein vollständiger Bärenmarkt dauerte im Mittel (nur) 1,5 Jahre und brachte ein durchschnittliches Minus von 41 Prozent.
c) Der aktuelle Bullenmarkt dauert bislang 8,1 Jahre und brachte ein Plus von 282 Prozent (Stichtag: 31.3.2017).
https://de.scalable.capital/anlagestrategien/nicht-auf-den-baeren-warten/

Zitat: “If we could deliver one percent outperformance every year, that would be nirvana".
Ron Kahn, Head of Research at BlackRock’s Systematic Active Equities in March, 2018.
 
Breite Indizes zu schlagen ist längerfristig nahezu unmöglich (Upside Potential max. 1 % p.a., Verhaltensfehler durch häufiges Umschichten jedoch kosten häufig 3-5 % an Rendite p.a..  
Fazit: Das Downside-Potential durch aktives Portfolio-Management ist weit höher als das Upside-Potential. Relative Passivität ist Trumpf.  

Vgl. Der Markt per se, am Beispiel des Dow Jones -> Langfrist-Chart: http://www.boerse.de/langfristchart/Dow-Jones/US2605661048

Artikel-Link: https://boerse.ard.de/anlagefehler


Posting 58 - Erbschaftsplanung rechtzeitig vornehmen (aktualisiert im Februar 2025)

Die lange wirtschaftlich blühende Phase der Nachkriegszeit über gut siebzig Jahre hat einen enormen Vermögensaufbau ermöglicht. Das Erbschaftsvolumen der nächsten zehn Jahre beläuft sich auf mehr als 200 Mrd. € pro Jahr. In nicht wenigen Fällen werden auch die Erbschaftsteuerfreibeträge überschritten, wenn nicht rechtzeitig geplant wird im Sinne einer erbschaftsteuerlichen Optimierung. Im folgenden findet sich eine Link-Sammlung, die dabei hilft, eine rasche Orientierung zu gewinnen.

In Standardfällen reicht meist die Nutzung eines Notars, bei dem erbrechtliche Beratung kostenfrei eingeschlossen ist. Bei komplexeren Verhältnissen ist zu empfehlen, zunächst gesonderten steuerlichen bzw. fachanwaltlichen Rat einzuholen. Notargebühren richten sich nur nach dem Gegenstandswert, Anwaltsgebühren sind Verhandlungssache, Pauschalvereinbarungen sind deshalb möglich. Ggf.werden Anwalts-Beratungskosten bzw. Zuschüsse bis zu ca. 500 € im Rahmen einer Rechtsschutzversicherung geleistet.

Die Errichtung eines notariellen Testaments ermöglicht, die oft langwierige Beantragung eines Erbscheins im Todesfall nicht nur zu ersetzen, sondern auch noch Kosten zu sparen.

1) Erbschaftsteuer - was ist zu beachten: https://www.smart-rechner.de/erbschaftsteuer/

2) Erbschaftsteuer-Freibeträge: https://www.smart-rechner.de/erbschaftsteuer/ratgeber/erbschaft_freibetrag.php

3) Versorgungsfreibetrag Ehepartner (für Renten) ermitteln; bei höheren Renten schmilzt der Versorgungsfreibetrag von 256.000 € für verwitwete Ehegatten ab oder entfällt: https://service.bmf.gv.at/Service/Anwend/Steuerberech/Par16/Par16.aspx

4) Schenkungen zum einfacheren Nachweis dokumentieren: https://www.steuertipps.de/anlegen-vererben-spenden/erben-schenken/schenkungsvereinbarung-mit-erbanrechnung

5) Anzeigepflicht von Schenkungen bei Überschreitung der Freibeträge: https://schenkung-anzeigepflicht-entfaellt
 
5a) Es ist zu beachten, dass Schenkungen der jeweils letzten zehn Jahre mit dem evt. Erbfall zusammengerechnet werden. Nur Schenkungen, die beim Erbfall älter sind als zehn Jahre, profitieren endgültig vom zusätzlichen Freibetrag. (Teils ist die Rede davon, dass pro Jahr bereits 10 % des Übertragungswerts ratierlich freigestellt seien. Diese Aussage bezieht sich jedoch nur auf eine evt. Minderung von Pflichtteilsansprüchen, nicht auf die Erbschaftsteuerfreibeträge. Hier greift eine Freistellung erst nach Abschluss der 10-Jahresfrist.) Vgl. https://www.rosepartner.de/haus-ueberschreiben_10_Jahresfrist
 
6) https://www.steuertipps.de/erben-vererben-schenken/themen

7) https://www.steuertipps.de/steuererklaerung-finanzamt/themen/freibetraege-bei-der-erbschaftssteuer-und-schenkungssteuer

8) Ein Einzeltestament kostet die 1,0-fache Notargebühr, ein Erbschein jedoch die 2,0-fache Gebühr, ist also doppelt so teuer. Ein frühzeitiges notarielles Testament kann deshalb sehr lohnend sein - insbesondere bei größeren Erbschaften - da es einen Erbschein im Todesfall ersetzen kann. https://notar-durchlaub.de/was-kostet-ein-testament  Notargebührenrechner: https://www.notar.de/themen/notarkosten/gebuehrenrechner

9) https://www.test.de/Nachlass-Notarielles-Testament-ersetzt-den-Erbschein-1345802-0/

10) Posting 8 - Tipps zur Erbschaftsplanung und -gestaltung / Immobilien und Überkreuz-Lebensversicherungen: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-8-tipps-zur-erbschaftsplanung.html

11) Steuerberater/FB für Testamentsvollstreckung: https://www.fachberaterdstv.de/service/fachberater-register1/GA

12) Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht: http://www.bundesweitefinanzberatung.de/expertenartikel/ansicht/patientenverfuegung-und-vorsorgevollmacht-korrekt-erteilen-14386/

13) Artikel-Link:
Posting 57 - Die moderne Technik hat auch das Investieren revolutioniert

Wer etwa um 1950 bis 1965 geboren ist und zur Zeit des Internet-Booms Mitte/Ende der 90iger Jahre "testweise" in den Aktienmarkt ging, wurde fast immer enttäuscht. Warum?

In den 90iger Jahren existierten die technischen Möglichkeiten für rationales Aktienmarkt-Investment einfach noch nicht. Man war 1) entweder auf Einzelinvestments angewiesen mit dann meist fehlender globaler Streuung oder aber 2) auf teure und ineffiziente "aktiv gemanagte" Fonds, die ganz überwiegend deutlich schlechtere Ergebnisse erbringen als die Aktienmärkte per se. Und schließlich wusste man 3) noch wenig vom richtigen Investieren im Aktienmarkt, weil die wissenschaftlichen Erkenntnise noch relativ neu und wenig verbreitet waren. Spekulation war die vorherrschende "Technik". Hierbei muss man sich vergegenwärtigen, wer auf der "Gegenseite" steht: Zu über 90 % professionelle Händler/Investoren, die oft noch mit überlegener Technik, z.B. dem Hochfrequenzhandel, arbeiten. Aktives Handeln stiftet für Privatanleger mehr Schaden als Nutzen.

Erst zu Beginn der 2000er Jahre standen auch gut geeignete Produkte für Privatanleger zur Verfügung, nämlich Indexfonds (ETFs) zu geringen Kosten und zur einfachen "passiven" globalen Marktabdeckung.

Weitere zehn Jahre bis 2010 dauerte es, bis auch die wissenschaftlich ausgerichtete Fondsgesellschaft "Dimensional Fund Advisors" in Deutschland ihren Markteintritt vollzog. Damit stehen nun auch Fonds-Tranchen bereit, die eine globale Marktabdeckung von ca.10.000 Unternehmen nicht nur zu geringsten Kosten, sondern darüber hinaus auch unter Einschluss der nachgewiesenen systematischen Überrenditen aus Small Caps und Value-Unternehmen bieten. Ursprünglich wurden Dimensional Fonds nur für institutionelle Anleger wie Pensionsfonds entwickelt. Inzwischen sind sie aber auch für Privatanleger geöffnet - akkreditierte Portfolio-Berater helfen dabei, die vorhandenen wiss. Erkenntnisse auch für deren Depots gezielt und verlässlich nutzbar zu machen. So wie sich die Medizin zunehmend "evidenzbasiert" nach den wissenschaftlichen Erkenntnissen ausrichtet, so vertreten Dimensional Fund Advisors eine evidenzbasierte Anlageberatung.

Vgl. http://gafib.de/95/spezialisierung-referenzen/portfolio-gestaltung

Vornehmlich in den letzten ca. 5-10 Jahren sind so (endlich) auch Depots entstanden, die wirklich Schritt halten mit der hohen Rentabilität der globalen Aktienmärkte (USA ca. 9 % p.a., D ca. 8 % p.a. seit 1985). Die Rendite für Small/Value-Segmente lag noch ca. 2 % pro Jahr darüber.
Vgl. http://www.fondsweb.de/IE00B53RD369-World-Equity-Fund-EUR-Dis

Vgl. ETFs allein sind noch nicht die Lösung, vielmehr muss auch das richtige Anlageverhalten hinzutreten http://timschaefermedia.com/die-meisten-etf-sparer-verlieren-geld/

Vgl. Wie wirken sich Faktor-Prämien aus?  https://www.gerd-kommer-invest.de/factor-investing-die-basics/

Vgl. Zehn Erkenntnisse der größten Investment-Legenden: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-64-zehn-erkenntnisse-der-groten.html

Vgl. Aktienmarkt-Renditen: http://www.fondsprofessionell.de/news/uebersicht/headline/aktienertraege-womit-man-rechnen-sollte-142882/ref/2/

Vgl. "Aktiv gemanagte Fonds" fallen in 2019 weiter zurück: https://www.fondsprofessionell.de/news/uebersicht/headline/vermoegensverwalter-aktive-fondsmanager-bieten-ein-bild-des-jammers-193470/ref/2/

Vgl. Wie ist die Bewertung des Aktienmarktes?  https://gafib1.blogspot.com/search?q=kgv

Vgl. Artikel von Christoph Kanzler im Link unten: "Finanzberater sind wie Fitnesstrainer":

Sonntag, 15. Juli 2018

Posting 56 - Staatliche Finanzplanung - Nachhaltigkeit stark gefährdet / update per Aug. 2025

Stand 2025:  https://www.stiftung-marktwirtschaft.de/uploads/2025/08/Ehrbarer-Staat_2025.pdf
 
 
 
 
 
 
 
Die Zahlen wurden bewusst nur partiell aktualisiert, um die enorme Dynamik der Verschuldung zu verdeutlichen. Deshalb sind an einigen Stellen die Werte aus 2017 weiterhin ausgewiesen.
 
Die Corona-Krise sowie die aktuellen Krisen in 2022 haben die Nachhaltigkeitslücke der Staatsfinanzen weiter geöffnet. Die Gesamtschulden betragen 2,5 Billionen € an ausgewiesenen und 11,7 Billionen € an nicht ausgewiesenen, ungedeckten Zukunftsausgaben (=14,2 Billionen € als Gesamtschuldenlast).

"In einem mittleren Szenario liegt die fiskalische Nachhaltigkeitslücke aus expliziten und impliziten Staatsschulden bei 398 Prozent des BIP (= Gesamtschuldenberg der öffentlichen Hand von 14,2 Billionen Euro). Dahinter verbergen sich alle durch das heutige Steuer- und Abgabenniveau nicht gedeckten staatlichen Leistungsversprechen für die Zukunft, nicht zuletzt diejenigen der Sozialversicherungen."

Vorherige Situation bis 2019

Die Stiftung Marktwirtschaft hat am 12. Dezember 2017 ihr aktualisiertes EU-Nachhaltigkeits-Ranking in Berlin vorgestellt. Die Besonderheit dieses europäischen Gesamtschuldenvergleichs ist, dass neben den offiziell ausgewiesenen expliziten Staatsschulden (in D ca. 2,0 Billionen Euro) auch die nicht direkt ausgewiesenen impliziten Staatsschulden (= ungedeckte Zukunftsverpflichtungen, 2,6 Bill.€ für 2017) berücksichtigt werden - womit Deutschlands Gesamtschuldenlast dann auf insgesamt 4,6 Billionen Euro ansteigt (= das 6-fache der Bund/Länder/Gemeinden-Steuereinnahmen in 2017 von 735 Mrd. €). (Andere Studien sprechen sogar von 6,2 Billionen € als Gesamtschuldenlast in 2017).

Wer als Privatperson mit dem 6-fachen seines jährlichen Nettoeinkommens in der Kreide steht, gilt zweifellos als massiv überschuldet.

In den Jahren 2019 ff. ist mit erheblichen neuen Deckungslücken von ca. 35 Mrd.€ pro Jahr zu rechnen, was inkl. der normalen Inflationserhöhungen von ca. 20 Mrd.€ Zusatzausgaben von ca. 55 Mrd. € p.a. bedeutet (ohne Migrationskosten, ca. 50 Mrd. € p.a. seit 2016).

Darin enthalten sind ca. 5 Mrd. € für höhere GRV-Rentenzuschüsse (in 2024 ca. 120 Mrd. €) sowie Kosten für zusätzliche Rentenbeschlüsse aus 2018 mit weiteren 5 Mrd. € pro Jahr (Rente mit 63 etc.)

Die Beamtenpensionen entwickeln sich zum weiteren Sprengsatz in den nächsten Jahren: In 2017 wurden ca. 260 Mrd. € verausgabt für 1,7 Mio. Beamte (Bund/Länder/Kommunen) und 1,8 Mio. Pensionäre (gesamt 3,5 Mio.). https://www.demografie-portal.de/SharedDocs/Informieren/DE/ZahlenFakten/Beamtenversorgung.html Aufgrund der Pensionierungswelle entstehen ca. 4-5 % p.a. an Mehrkosten neben den normalen Bezügeerhöhungen von ca. 3 % p.a. Diese ca. 7,5 % Ausgabenerhöhungen betragen ca. 20 Mrd. € pro Jahr - mit deutlich ansteigender Dynamik. Dieser Posten beträgt bereits mehr als 35 % der gesamten Personalkosten. Vgl. https://www.welt.de/wirtschaft/article177851294/Rente-GroKo-Geschenke-belasten-die-Jungen.html

Migrationskosten: Die Migrationskosten des Bundes wurden für 2023 mit knapp 29 Mrd. € angegeben. Hinzu kommen die Kosten der Länder und Kommunen, die insgesamt ca. 20 Mrd. € betrugen. In Summe sind es also direkt ausgewiesene Kosten von ca. 50 Mrd. € für 2023. Da etliche Migrations-bedingte Zusatzkosten für Justiz, Kitas/Schulen, Polizei etc. nicht direkt zugeordnet und ausgewiesen werden, dürften die faktischen Kosten der Migration in 2023 noch deutlich höher liegen.
 
Bürgergeld: Neben die Migrationskosten treten noch die Kosten für das Bürgergeld, die in 2024 (auch wg. der deutlichen Erhöhung Anf. Jan. 2024 ) ca. 44 Mrd. € betragen sollen. Davon entfielen in 2023 rd. 50 % auf Bezieher mit ausländischer Herkunft. In Summe sind für 2024 ca. 72 Mrd. Euro an direkten Migrations-/Bürgergeldkosten für ausländische Bezieher geplant, d.h. gut 76 % der Aufwendungen.
 
An Gesamtaufwendungen für Sozialgeld für 2024 sind 50 Mrd. € Migrationskosten und 44 Mrd. € Bürgergeld geplant (= 94 Mrd. €) - zzgl. der indirekten Kosten für Justiz, Kitas/Schulen etc. https://www.focus.de/politik/deutschland/zahlen-der-bundesagentur-fuer-arbeit-buergergeld + https://www.wiwo.de/politik/deutschland/buergergelderhoehung-2024-streit-ums-buergergeld
 
Vgl. Dr. Nadine Behncke: "So viel kostet die Flüchtlingskrise Bund, Länder und Kommunen". https://thinkaboutgeny.com/kostet-die-fluechtlingskrise
 
Vgl. Entwicklungshilfe-Minister Gerd Müller in 2017: Pro 1 Mio. Flüchtlinge ca. 30 Mrd. Kosten p.a. https://www.welt.de/vermischtes/article165846593/Fuer-eine-Million-Fluechtlinge-geben-wir-30-Milliarden-Euro-aus.html

Vgl. Zahl der Asylgesuche in D von 2013 - Okt. 2018 = 1,9 Mio. - fast alle EU-Ankömmlinge wandern nach D weiter wegen der hohen Sozialleistungen: https://www.welt.de/politik/deutschland/article183219090/Mittelmeerroute-Zahl-der-illegalen-Migranten-noch-ueber-Vorkrisenniveau.html
Von 2019-2023 sind weitere ca. 1,5 Mio Migranten hinzugekommen = 3,4 Mio Migranten per 2023
 
Vgl. NZZ: Kosten der Flüchtlingspolitik. https://www.nzz.ch/meinung/kommentare/die-fluechtlingskosten-sind-ein-deutsches-tabuthema-ld.1316333

Während in 2018 ein Volumen von 48 Mrd. € pro Jahr* zu Lasten der Sparer erzielt wurde mittels Nullzinspolitik, was einen "ausgeglichenen" Staatshaushalt ermöglichte, wird ab 2019 ff. ein zusätzliches Finanzierungsvolumen von jährlich ca. 60 Mrd. € benötigt. Bei einem Staatshaushalt von 776 Mrd. € in 2018 sind solche Aufwendungen jedenfalls nicht nachhaltig. Dass es ein staatliches Bestreben geben wird, diese Deckungslücke zu schließen, ist sicher. *) Zinseinbußen privater Haushalte von 2010-2019 laut DZ-Bank = 332 Mrd. €.

Eine weitere "Geldvermehrung" betreibt der Finanzminister durch die Aufstockung älterer Anleihen, die über hohe Kursgewinne Soforteinnahmen erzeugen, allerdings zu Lasten künftiger Generationen, die dafür höhere Tilgungen zu erbringen haben. Von 2013-2019 sind so 25 Mrd. € Soforteinnahmen entstanden, die aber künftige Lasten darstellen. https://www.fondsprofessionell.de/news/uebersicht/headline/flossbach-so-funktioniert-der-milliardentrick-mit-staatsanleihen-156899/ref/2/

Noch höhere Steuern und Abgaben? Ob durch höhere Steuern (z.B. durch fehlenden Ausgleich der inflationsbedingt ansteigenden Steuer-Progression und durch Fortbestehen des Soli), ob durch Doppel- bzw. Dreifachverbeitragung von Betriebsrenten für GKV-Versicherte, vgl. https://gafib1.blogspot.com/search?q=betriebsrente), durch Grundbesitz-Abgaben, Pensionskürzungen, höhere Inflation oder mittelfristig gar Währungsmaßnahmen, wird man sehen. Historisch war man in diesen Situationen am besten geschützt durch hohe Sachwertquoten (Aktien, Immobilien, Gold) und eher schlecht durch Bar-/Geldvermögen (Zinsprodukte, Anleihen, Lebensversicherungen zählen dazu). http://www.haushaltssteuerung.de/weblog-aufkommen-und-verteilung-der-gemeinschaftsteuern-in-deutschland.html

Fazit: Als neue wesentliche Kostenbelastungen des Staatshaushalts (776 Mrd. € in 2018) der letzten und folgenden Jahre ergeben sich:

A) Inflations-bedingte Budgeterhöhungen ca. 20 Mrd. € p.a.
B) Demographie-bedingte Zusatzbelastungen:
a) aus höheren Rentenzuschüssen (ca. 10 Mrd. € p.a.)
b) aus steigenden Beamten-Pensionslasten (ca. 20 Mrd. € p.a.)
C) Sonstige Zusatzkosten, z.B. Digitalisierung (ca. 5 Mrd. € p.a.)
D) Aus politischen Entscheidungen zur Migration/Flüchtlingsaufnahme (ca. 50 Mrd. € p.a.).
E) Demgegenüber steht, was die Bevölkerung schon beiträgt durch die Nullzinspolitik: Dies waren in 2018 ca. 48 Mrd. €. als Zinseinbußen

Macht in Summe ein strukturelles Defizit von aktuell 105 Mrd. € p.a., was lediglich abgemildert wird durch die "Erträge" der Nullzinspolitik in Höhe von 48 Mrd., so dass ca. 60 Mrd. € an neuer Zusatzfinanzierung p.a. geschaffen werden müssen.

In Zeiten einer prosperierenden Wirtschaft mag dies noch so eben funktionieren - bei der nächsten Abkühlung jedoch wird es extrem eng. 

Vgl. "Die Welt versinkt in Schulden" aus März 2018: https://www.nzz.ch/finanzen/fonds/die-industrielaender-sind-gefangen-in-der-ueberschuldung-was-ist-der-ausweg-ld.1370071

Vgl. "Die Politik ruiniert die Mittelschicht": https://think-beyondtheobvious.com/stelter-in-den-medien/die-politik-ruiniert-die-mittelschicht/

Vgl. https://finanzmarktwelt.de/verdeckte-hyperinflation-die-zerstoerung-des-geldwesens-durch-die-nationalsozialisten-2919/

Vgl. GAFIB-Posting 19 zur globalen Verschuldung: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-19-die-verschuldung-in.html

Vgl. Ray Dalio - Wie arbeitet die Wirtschaft wirklich?  https://www.economicprinciples.org/de/

Vgl. Die globale Finanzsituation in einem Bild: http://money.visualcapitalist.com/worlds-money-markets-one-visualization-2017/

Artikel-Link:

Posting 55 - Vorteile Honorar-basierter Finanzberatung in Zahlen

Hier einige konkrete Beispiele:

1) Sparprozess im globalen Aktienmarkt: 25.000 € Kapital und 250 € mtl. Sparrate mit 3 % Erhöhung p.a. über 30 Jahre: Der Zusatzertrag bei - realistischen - 3 % Mehr-Rendite nach Beratungskosten durch rationale Anlagetechnik nach finanzwiss. Erkenntnissen beläuft sich auf gut 108.000 € (Endkapital bei 7 % Gesamtrendite sind knapp 584.000 €). Zum Nachrechnen: http://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php (Mehr-Rendite als "Zinssatz" im Rechner eingeben).

"Aktiv gemanagte Fonds" haben echte Gesamtkosten von 3-4 % p.a. Rund 90 % dieser Fonds erreichen nicht einmal die Marktentwicklung, eben aufgrund ihrer hohen Kosten. Bei Anlagezeiträumen von über zehn Jahren sind es sogar über 95 % "Underperformer". (Die Identifikation der wenigen besseren Fonds gelingt nicht im Voraus und ist damit irrelevant für den Anleger). Indexfonds/ETFs und Dimensional Fonds als "passive" Investments kosten nur ca. 0,1-0,6 % p.a. Diese Kostenvorteile schlagen voll durch zugunsten einer höheren Depotrendite.
Vgl. zu Fondskosten: http://www.smarter-investieren.de/informations/ter_intro.php
Vgl. http://www.finanztreff.de/wissen/fonds/was-kostet-ein-fonds/5189

Vgl. Investieren mit Dimensional Fonds: http://gafib.de/95/spezialisierung-referenzen/portfolio-gestaltung

2) Einmalanlage/Kapitalanlage: 200.000 € Kapital über 20 Jahre: Der Zusatzertrag bei 3 % Mehr-Rendite durch richtige Anlagetechnik mit effizienten Produkten beträgt rund 161.000 € (Endkapital bei 7 % Gesamtrendite dann knapp 774.000 €).

3) Riestervertrag: Die durchschnittlichen Effektivkosten (gut versteckt im Kleingedruckten) von aktuellen Angeboten im Markt liegen bei ca.1,5 % p.a., bei schon länger laufenden Angeboten teils jedoch über 4 % pro Jahr (was einen Wechsel attraktiv macht!). Es gibt aber auch einzelne Angebote, die unter 1 % Effektivkosten (Vertrags- inkl. ETF-Kosten) haben. Geringere Kosten bedeuten aber eine höhere Rendite. Am Beispiel einer angenommenen Differenz von 2 %, z.B. durch Vertragswechsel: Die Mehr-Rendite von 2 % bei 175 € mtl. Sparrate über 35 Jahre ergibt einen Zusatzertrag von fast 33.000 € (Endkapital bei 7 % Gesamtrendite dann gut 301.000 €).

Die Zahlen sprechen für sich. Honorarberater setzen, da völlig provisions-unabhängig arbeitend, nur kosteneffiziente Produkte ein. [Diese finden sich auch nicht (!) in den bekannten Vergleichsportalen, denn diese listen fast ausschließlich provisionsbeladene Produkte]. Honorarberater werden also für ihr Anlage-/Vorsorgewissen einerseits und ihre Kenntnis und den Zugang zu den effizientesten Produkten anderseits vergütet. Aus Sicht von Mandanten-innen eine sehr lohnende Investition zur Vorsorge- bzw. Anlageplanung.

 Vgl. Auszahlung meiner Lebensversicherung - wohin mit dem Geld? https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-33-auszahlung-meiner.html

Vgl. Langfristanleger fahren sehr gut, ganz ohne Spekulation: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-32-langfristanleger-fahren.html

Artikel-Link:

Samstag, 14. Juli 2018

Posting 54 - Der Anlagebetrug in Deutschland nimmt zu

Die Zahl der sog. Kapitalanlagedelikte steigt. Wie der Sozialpsychologe Prof. Hermann Liebel von der Uni Bamberg ausführt, liege dies weniger an der Gier der Anleger, als vielmehr an einer Überforderung mit der Vermögensanlage, die auch erfolgreiche Selbständige und Freiberufler trifft, die viel sehr Zeit für Beruf und Praxis aufwenden müssen.

Dass besonders die Deutschen so empfänglich sind für Scharlatane und Betrüger, hinge mit ihrer Mentalität zusammen: Deutsche sind besonders risikoavers und scheuen schwankende Aktienkurse an der Börse. Hier setzen unseriöse Anbieter an und versprechen vermeintliche Sicherheit. Gerade in Zeiten, in denen reguläre Zinsanlagen kaum noch Rendite bringen, sind viele Anleger umso offener für schöne Verheißungen.

Rationale und spekulationsfreie Geldanlage ist hingegen die erfolgreichste Methode zum nachhaltigen Vermögensaufbau. Ein systematischer Spar- bzw. Anlageprozess in den bewährten und daher sicheren Vermögensklassen bei Nutzung der staatlichen Förderung und Vermeidung überhöhter Anlagekosten ergibt weiterhin ansehnliche Renditen. Vgl. http://gafib.de/72/finanztraining

Es ist ratsam, die Erkenntnisse aus der Kapitalmarktforschung zu beachten und sich verkaufsunabhängig beraten zu lassen. Eine gute Übersicht zu rationalem Investieren vermittelt auch das Buch von Gerd Kommer: https://www.amazon.de/Die-Buy-Hold-Bibel-Anleger-langfristigen/dp/3593389711/

Vgl. GAFIB-Posting 38 / Geschlossene Fonds - eine verlustreiche Bilanz: https://plus.google.com/+KarlAlexanderMarx/posts/fvgDYiHW9wo

Artikel-Link zur Zeitschrift "Capital", Nov. 2016:

Übersicht GAFIB Postings / GAFIB Blog https://gafib1.blogspot.com/2019/03/v-behaviorurldefaultvmlo.html [Themensuche alternativ auch via...