Donnerstag, 21. März 2019

Posting 67 - Wie sicher ist der Euro?

Die globale Verschuldung ist seit dem Beginn der globalen Finanzkrise in 2007 explosionsartig auf inzwischen 240 Bill. US$ im Jahr 2017 angewachsen und hat irrwitzige Ausmaße angenommen. Eine Rückzahlung der Schulden ist undenkbar. Der Euro steht zusätzlich unter Druck durch die Wirtschaftsdivergenzen in seinen Ländern. Ein Zerbrechen des Euros im kommenden Jahrzehnt kann leider nicht ganz ausgeschlossen werden.

Politisch "präferiert" zur Begrenzung weiterer Schulden sind hingegen längerfristig negative Realzinsen, also ein Anleihenzins (deutlich) unterhalb der Inflationsrate. Im Jahr 2017 beträgt der Realzins ca. -1,5 %, ist also bereits moderat negativ.

Wie kann man sich wappnen für beide Fälle, also sowohl gegen ein mögliches Zerbrechen des Euros als auch gegen die bereits begonnene schleichende Enteignung durch negative Realzinsen? Am besten weiterhin durch diversifizierte Sachwert-Anlage in Aktien, (niedrig kreditfinanzierte) Immobilien und Gold. Anleihen/Liquidität (auch in Kapitalversicherungen) sind in beiden Szenarien besonders gefährdet durch dauerhafte Abwertungen.

Historisch wurden Immobilien jedoch besonders belastet in extremen Krisen, was sich wiederholen könnte. Im 20. Jahrhundert kam dies in Deutschland zweimal vor, zuletzt 1952 mit dem "Lastenausgleichsgesetz", als 50 % der Immobilien-Verkehrswerte einer Sondersteuer unterworfen wurden. Immobilien sind im Unterschied zu Aktien nationales Vermögen und daher sehr gut greifbar für den Fiskus. Vgl. https://www.freitag.de/zwangshypothek

Selbst die Aktien des dt. Aktienindex Dax hingegen gehören zu rund 60 % Ausländern, was einen staatlichen Zugriff praktisch ausschließt. Eine global gestreute Aktienanlage, wie sie dem Stand der modernen Portfolio-Wissenschaft entspricht, sogar zu mehr als 95 % und dürfte damit die krisensicherste "Währung" überhaupt darstellen.

Krisen führen zunächst immer zu kräftigen Kursrückgängen, Aktien haben nach einigen Jahren aber immer wieder alle Kursverluste aufgeholt - und trotz aller Krisen längerfristig ihre überlegene Rendite von ca. 8 % p.a. erzielt. Gold gilt weiterhin als verlässliche Ersatzwährung, am sichersten in physischer Form mit einem Portfolioanteil von etwa 10 %.

Vgl. Dow Jones Langfrist-Chart seit 1896: https://www.boerse.de/langfristchart/Dow-Jones/US2605661048

Der "Königsweg" ist also weiterhin eine gute Diversifikation mit einem Schwerpunkt auf Sachwerten. Einseitiges Fokussieren etwa nur auf Immobilien ist falsch. Global gestreutes Aktienvermögen bietet, da liquide und mobil, eine weit überdurchschnittliche Krisensicherheit, wie die Historie gezeigt hat.

Vgl. EZB-Geldpolitik: https://www.ecb.europa.eu/pub/annual/balance/html/index.en.html

Vgl. http://finanzglueck.de/der-aktienmarkt-ist-langfristig-die-beste-anlageklasse-zum-vermoegensaufbau/

Vgl. Posting 47, zu Gold: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-47-goldanlage-im-depot-jetzt.html

Vgl. GAFIB-Posting 70: Staatliche Finanzplanung ist nicht nachhaltig: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-56-staatliche-finanzplanung.html


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