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Dienstag, 10. Mai 2016

Posting 31 - Aktienmarktbewertung nach KGVs und weiteren Kennzahlen: Wie ist die aktuelle Bewertung der Aktienmärkte? (update Juni 2021)

Dass auch zehn Jahre nach deutlichen globalen Wertzuwächsen insbesondere der deutsche und die europäischen Aktienmärkte noch eher günstig bewertet sind, vermuten die wenigsten. Noch tiefer liegen die Schwellenländer, die sich einige Jahre schwächer entwickelt haben und Nachholpotential haben. Der US-Markt liegt deutlich höher, aber auch noch im Bereich der letzten 35 Jahre: https://www.boerse.de/dow-jones-kgv/

Im u. g. Artikel "DAX: 10-Jahres-Durchschnitte...." finden sich die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) für den Dax bezogen auf die Gewinnerwartungen für 2020 (KGV=15) und im Durchschnitt der letzten zehn Jahre (KGV=18). [Zum Vergleich: Im Frühjahr 2000, dem Höhepunkt der Dotcom-Blase, lagen die KGVs der meisten Industrieländer bei 30-50, das Dax-KGV bei 33,7. Das KGV Japans betrug Ende 1989 sogar 70 ]. Ein Einstieg ist also weiterhin sinnvoll - besonders für langfristig entbehrliche Anlagegelder, zumal alle anderen Anlageklassen deutlich höhere KGVs haben (Immobilien in Metropolen ca. 30-40, Staatsanleihen sogar mehr als 200). Je niedriger ein KGV ist, desto günstiger ist der Preis einer Anlageklasse. Bei einem KGV von 10 wäre der aktuelle Preis des Anlagegutes bereits durch zehn Jahresgewinne / Jahresmieten / Zinscoupons wieder eingespielt.

Vgl. Globale Aktienmarktentwicklung der letzten zehn Jahre seit Okt. 2011: Der globale Aktienmarkt-ETF iShares MSCI ACWI hat seit Okt. 2011 auf Euro-Basis einen Zuwachs erzielt von +223 % (+12,96 % p.a.) per 11.06.2021. Da es sich um einen "passiv" gestalteten Fonds handelt, entspricht dieser Zuwachs nur der einfachen Gesamtmarktentwicklung. https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00B6R52259
 
Vgl. Dax-KGV: https://www.boerse.de/dax-kgv/ Danach liegt das Dax-KGV 2020 (Basis: erwartete Gewinne) im Febr. 2020 bei nur 14,3 - ähnlich wie in den letzten 15 Jahren, aber deutlich niedriger als im Febr. 2000 mit einem KGV von 33,7. http://www.faz.net/aktuell/finanzen/bewertungsmodelle-das-kgv-mutter-aller-bewertungszahlen-122275.html

Der aussagekräftigere Dax-Chart, weil wie auch Dow Jones, FTSE 100 etc. als Kurs-Index gestaltet (= Dividenden-bereinigt) hingegen notiert nicht höher als im Jahr 2000, zeigt also die eher günstige Bewertung auch besser an. http://www.ariva.de/dax_kurs-index/chart?t=all&boerse_id=12 

Kurs-Gewinn-Verhältnis durch Aktienrückkäufe und Niedrigzinsen beeinflusst?

Die Antwort lautet: Tendenziell ja. So ergibt sich einerseits ein niedrigeres KGV dadurch, dass sich die Gewinne pro Aktie von 2000 bis 2017 auf das fast 3-fache erhöht haben - massive Aktien-Rückkäufe seit 2009 insbesondere in den USA (aber auch in EU etc.) sind ein entscheidender Grund. (Kurs div. durch höheren Gewinn = niedrigeres KGV). Die Unternehmen selbst traten als die mit Abstand größte Käufergruppe von Aktien im Markt auf, was den Gewinn pro (verbleibender) Aktie deutlich erhöht hat. Sie orderten in den USA von 2009 bis 2017 eigene Aktien im Wert von ca. 18 % der gesamten Marktkapitalisierung.

Umgekehrt steigt der (faire) Wert eines Unternehmens und damit auch der Kurswert durch ein niedriges Zinsniveau an, weil die künftig erwartete Gewinnsumme bei Kapitalkosten nahe Null Prozent kaum noch abgezinst werden muss. -> Unternehmens-/Aktienwert = Summe der diskontierten Zukunftsgewinne.* Besonders hoch fällt der Nullzinseffekt aus bei Qualitätsunternehmen mit sehr sicheren und bei Wachstumsunternehmen mit stark steigenden Gewinnen (z.B. in der Digitalbranche) mit der Folge höherer KGVs.

 *) Unternehmensbewertung und Einfluss der Kapitalkosten 
 https://de.wikipedia.org/wiki/Discounted_Cash-Flow

Sagt ein KGV etwas über die kommende Jahres-Performance aus? 
Der Investmentanalyst und US-Milliardär Ken Fisher sagt: Nein. Für die kurzfristige Wahrscheinlichkeit gelte primär die Zweidrittel-Regel, ohne Korrelation zum KGV: In 2/3 der Jahre steigt der Aktienmarkt, in 1/3 der Jahre sinkt er. Im übrigen empfiehlt er eine umgekehrte, da einfachere Betrachtung, nämlich von Gewinn : Kurs, der sog. Gewinnrendite. Die aktuelle Gewinnrendite (Febr. 2020) des globalen Aktienmarktes liege bei 5,1 % und sei zu vergleichen mit den Alternativen, also Anleihen, die bei -0,4 % rentieren oder Immobilien, die in Metropolen eine Mietrendite von nur noch 1-2 % bieten würden (bei zweifelhaften Aussichten auf dem akt. Bewertungsniveau).  
 
Gelten für Schwellenländer dieselben KGVs und Kriterien? https://thedlf.de/emerging-markets-investments/

Vgl. 10-Jahres-Durchschnitte für KGV, KBV und Dividende für Dax, MDax, SDax, TecDax https://boersengefluester.de/10-jahres-durchschnitt-kgv-kbv-dividendenrendite/

Vgl. Historisches Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 (USA) - die aktuelle Bewertung (Juni 2021) ist durch Corona-Einflüsse in 2020/21 negativ beeinflusst, d.h. ungewöhnlich hoch.
 https://www.multpl.com/s-p-500-pe-ratio

Vgl. Bewertung nach dem zyklisch adjustierten Kurs-Gewinn-Verhältnis (CAPE oder Shiller-KGV) am Beispiel des S&P 500 (USA): http://www.multpl.com/shiller-pe/  
 
Berechnungsbasis ist dabei nicht der durch temporäre Sondereinflüsse teils weniger aussagekräftige (Ein-)Jahresgewinn, sondern der inflationsbereinigte mittlere Gewinn der letzten zehn Jahre. Die referierten KGVs basieren auf den Gewinnen der letzten vier Quartale, dem sog. nachlaufenden KGV (das auch "härter" ist als das prospektive KGV, das auf Gewinnerwartungen laufender bzw. künftiger Jahre basiert).
 
Hier die CAPE-KGVs der führenden Industrieländer nach dem Shiller Barclays CAPE® Index:
 
 
[ http://www.starcapital.de/research/aktienmarktbewertungen - z.Zt. inaktiv]

Eine Studie aus Mitte 2019 der StarCapital Kapitalmarktforschung unterstellt als faires globales CAPE 18,3 und als faires globales KBV 1,8. Die USA (safe haven des Kapitalmarktes) lagen dabei zwar historisch meist höher als im globalen Schnitt, aktuell per Okt. 2019 sind sie mit einem CAPE von 29,5 und einem KBV von 3,2 jedoch recht hoch bewertet - mit der Gefahr schwächerer Renditen von nur ca. 5 % p.a. in den nächsten Jahren. Umgekehrt liegen die CAPE/KBV-Werte sehr günstig in den Emerging Markets. Dort seien Renditen von 7 % p.a. und mehr zu erwarten in den kommenden zehn Jahren.

Häufig werden auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) und das Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) zur Bewertung herangezogen, da diese im Unterschied zur Gewinnentwicklung nicht auf Erwartungen, sondern auf "harten" Ist-Zahlen beruhen. Das KBV für die entwickelten Märkte liegt für die zurückliegende Jahresperiode bei durchschnittlich 1,9 und jenes für die Emerging Markets bei 1,5.  Vgl. http://www.starcapital.de/research/aktienmarktbewertungen

Krisen-Parameter Anleihenspreads: Sie zeigen an, welche Risikoaufschläge schwache Emittenten bieten müssen, um Anleihen platzieren zu können: Meist 0,3 bis 0,5 % (50 Basispunkte) mehr als bonitätsstarke Emittenten wie D. Ansteigende Spreads sind ein zuverlässiger Krisenparameter. https://www.derivateverband.de/DEU/Transparenz/Credit-Default-Swaps

Live Spreads: https://de.investing.com/rates-bonds/government-bond-spreads  (-> Märkte -> Anleihen -> Staatsanleihenspreads)

Vgl. Globale Aktienmarkt-Erträge (Chart 67) in "Guide to the Markets": http://www.jpmorganassetmanagement.de/de/showpage.aspx?pageID=511

Vgl. Zahl der Unternehmen pro Land im MSCI World: https://fairvalue-magazin.de/etf-indexfonds/msci-world/

Vgl. Aktienrückkäufe der Unternehmen sind auf Rekordniveau und stützen die Kurse: http://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/so-viele-aktienrueckkaeufe-wie-seit-zehn-jahren-nicht-15734270.html

Vgl. Credit Suisse Global Investment Returns Yearbooks 2020 - 2021 - 2022 - 2023
 
Vgl. Der "Angst- und Gier"-Index  Je stärker der Index auf "rot" steht, desto besser ist das Investment-Umfeld, denn dann ist noch Geld außerhalb des Marktes, das noch investiert werden kann. https://money.cnn.com/data/fear-and-greed/

Vgl. Nach spätestens 14 Jahren war ein Aktienmarkt-Investment immer positiv, selbst bei der (unwahrscheinlichen) Kombination aus ungünstigstem Einstieg und zugleich ungünstigstem Ausstieg. Ein "echtes" Verlustrisiko besteht damit bei globaler Streuung nicht. http://www.dividendenadel.de/aktien-erfolgsfaktor-zeit-renditedreieck/

Artikel-Link zu den 10-Jahres-Durchschnitten des DAX:

Donnerstag, 21. März 2019

Posting 70 - Vermögenspreisblasen in 2018 - Anleihen und Immobilien vorn / update per Aug. 2018

Die expansive Geldpolitik der EZB und der anderen Notenbanken u.a. durch massive Anleihenaufkäufe hat inzwischen alle Vermögenspreise nach oben verzerrt. Die aktuelle Rangfolge stellt sich Anfang 2018 wie folgt dar:

1. Der Anleihenmarkt selbst: Bei 0,5 % Marktrendite ergibt sich auf einen Nominalwert von 100 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 200 (= 100 : 0,5), historisch lag es mit 4 % Zinsen bei einem KGV von 25. Der Anleihenmarkt ist deshalb die "Mutter aller Blasen" (Robert Halver, Baader Bank Analyst).

2. Der Immobilien-Markt: In den Top 7 Metropolen erreichen die Kaufpreise Ende 2017 das rund 30-fache der Jahreskaltmieten (= KGV von 30), historisch war es das ca.18-fache. Ein KGV von 30 bedeutet, dass die Mietrendite nach Kosten weniger als 1,5 % p.a. beträgt. (Die Berücksichtigung einer Wertzuwachs-Komponente neben der Mietrendite erscheint über die nächsten 10-20 Jahre für die meisten Fälle als unrealistisch). Überbewertungen von oft 30-50 % und mehr sind zu verzeichnen. Eine heutige Investition dürfte lange Zeitspannen benötigen, um allein die ca. 10-15 % Kaufnebenkosten (Grunderwerbsteuer etc.) wieder einzuspielen. Eine hohe Kreditfinanzierung ist kritisch zu sehen, da bei (auch nur moderat) anziehenden Darlehenszinsen die (Anschluss-)Finanzierung ins Rutschen geraten kann. Hohe Eigenkapital- bzw. Tilgungsraten sind dringend zu empfehlen.

3. Der globale Aktienmarkt liegt per Ende März 2018 bei einem KGV von 17, historisch lag dieses bei ca. 15. Eine ca. 13 %ige Überbewertung ist hier zu verzeichnen, immerhin erheblich weniger als bei den o.g. beiden Klassen. Die eher geringere Überbewertung liegt primär am hohen Gewinn-Niveau der Unternehmen (in D Anstieg der Dax-Unternehmensgewinne von 2000 bis 2016 von 68 auf 114 Mrd. € auf das ca. 1,7-fache bei einer Umsatzrendite in 2016 von 9,1 %), und wird zusätzlich unterstützt durch erhebliche Aktienrückkauf-Programme der letzten Jahre, wodurch die Zahl der Aktien reduziert wurde und respektive die Gewinne pro Aktie zugenommen haben. Die Gewinnerwartungen für diese Anlageklasse liegen weiterhin klar am oberen Ende - sie ist deshalb für eine rationale und effiziente Altersvorsorge unverzichtbar geworden. Eine neuere Langzeitstudie zeigt, dass in D die Aktienmarktentwicklung seit 1980 bei +10,1 % p.a. lag, die des Immobilienmarktes bei + 4,1% p.a. Vgl. http://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/renditevergleich-das-jahrhundertduell-aktien-gegen-immobilien/19587708.html

Vgl. auch zur Immobilienbewertung: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-38-wann-platzt-die.html

Vgl. GAFIB-Posting 68 zur Entwicklung des Welt-Aktienmarktes: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-68-dimensional-fonds.html

Vgl. GAFIB-Posting 67: Wie sicher ist der Euro? https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-67-wie-sicher-ist-der-euro-die.html

Vgl. "Die Welt versinkt in Schulden" aus März 2018: https://www.nzz.ch/finanzen/fonds/die-industrielaender-sind-gefangen-in-der-ueberschuldung-was-ist-der-ausweg-ld.1370071

Vgl. GAFIB-Posting 71 - Warum Disziplin der Schlüssel zum Anlageerfolg ist? https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-71-warum-disziplin-der.html

Vgl. Gerd Kommer zur behaupteten Überbewertung der Aktienmärkte: https://www.gerd-kommer-invest.de/ueberbewertug-des-aktienmarkts/

Vgl. GAFIB-Posting 31 - Aktienmarktbewertung: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-31-aktienmarktbewertung-nach.html

Vgl. Aktienmarkt-Renditen: http://www.fondsprofessionell.de/news/uebersicht/headline/aktienertraege-womit-man-rechnen-sollte-142882/ref/2/

Vgl. Bundesbank-Analyse: https://www.bundesbank.de/Navigation/DE/Statistiken/Unternehmen_und_private_Haushalte/Indikatorensystem_Wohnimmobilienmarkt/indikatorensystem_wohnimmobilienmarkt.html

Vgl. Dr. Daniel Stelter:  https://think-beyondtheobvious.com/stelter-in-den-medien/vermoegen-schaffen-statt-besteuern/

Artikel-Link:

Posting 75 - Was ist bei Kursrücksetzern zu beachten? Update im Okt. 2023

1. Der Aktienmarkt beinhaltet ein natürliches Schwankungsrisiko, weil er extrem liquide ist und Wirtschaftssubjekte auch emotional handeln. Gier und Panik sind durchaus typische Verhaltensmerkmale, wie die "Behavioural Finance"-Forschung zeigt.

2. Die hohe langfristige Aktienmarktrendite von ca. 8 % pro Jahr (seit 120 Jahren gut dokumentiert) ist die Belohnung für das Tragen von Wertschwankungsrisiken (G. Kommer).

3. Ein Verlustrisiko im Aktienmarkt existiert bei globaler Streuung nicht, sondern nur ein Zeitrisiko, denn der Aktienmarkt muss langfristig steigen, solange die Firmen Geld verdienen. Und das tun sie global mit ca. 8-10% pro Jahr. Vgl. Dow Jones Langfrist-Chart: http://www.boerse.de/langfristchart/Dow-Jones/US2605661048
 
 
 
 
Vgl. „Deutschland braucht Revolution in der Altersvorsorge" von Robert Halver:
https://www.dasinvestment.com/in-der-sackgasse-deutschland-braucht-revolution-in-der-altersvorsorge/

4. Wie lange dauern globale Bärenmärkte? -> Meist nur einige Wochen bis max.1-3 Jahre. http://finanziell-umdenken.blogspot.de/2012/10/wie-lange-dauern-globale-barenmarkte.html

5. Die Bewertung der Aktienmärkte spielt eine Rolle. Langfristige Kursrücksetzer hat es historisch primär gegeben nach Extrembewertungen: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Japan betrug Ende 1989 ca. 70, das globale KGV Anfang 2000 (Dotcom-Blase) ca. 35. Das globale KGV liegt per Ende 2018 mit 14,3 noch unter dem historischen Durchschnittswert von ca.15. Vgl. Posting 31 zu Aktienmarktbewertungen: Daten zu Aktienmarkt-Bewertungen

6. Wird die Bedeutung von Disziplin im Aktienmarkt unterschätzt? Vgl. GAFIB-Posting 71: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-71-warum-disziplin-der.html
Ja, denn der Versuch, market timing zu betreiben durch "rein-raus" im Aktienmarkt kostet Privatanleger im Durchschnitt unfassbare 4-5 % an Jahresrendite, d.h. mehr als die Hälfte der zu erwartenden Rendite. Vgl. auch Punkt 8). Wer hingegen profitiert auf der Gegenseite? Fast nur professionelle Händler/Investmentbanken, die mit automatisiertem Hochfrequenzhandel Kursschwankungen ausnutzen können (und deshalb auch an Kursschwankungen interessiert sind). Vgl. Warum man permanent investiert bleiben muss?

7. "Das Anlegerdasein ist nicht einfach und oft auch nicht angenehm", konstatiert Robert Frey, US-Analyst und Investor. Obwohl die Aktienmärkte langfristig sehr attraktive Renditen abwerfen, befänden sich Investoren zu 75 Prozent der Zeit in einem „state of regret”, einem Zustand des Bedauerns, weil ihre Investments nicht so liefen wie erwartet. Konkret: 75 Prozent der Zeit befindet sich das Depot „under water” – das heißt, das Anlagevermögen ist geringer als zu einem früheren Höchststand. >>> Trotzdem investiert auch er sein Geld an der Börse. Denn alle anderen Anlagen seien auf Dauer noch frustrierender.

8. Zum Risiko-/Panikverhalten von Anlegern bei Rücksetzern: Der "Timing-Verlust" als Grafik im folgenden Artikel von Prof. Thorsten Hens. -> https://www.nzz.ch/wirtschaft/risikotoleranz-muss-erlernt-werden-1.18545431 Faktisch ist das Verständnis der meisten Anleger in den letzten Jahren gewachsen, so dass "Panik"-Fehler abgenommen haben. Selbst wer umgekehrt bei relativen Kurshochständen aussteigt, fährt überwiegend schlechter als mit "Drinbleiben". Denn meist gelingt der richtige Rückkehrzeitpunkt nicht, und in Kombination mit Steuern/Gebühren wird es unter dem Strich teurer. Schließlich verliert, wer zu lange nicht investiert ist, die - sehr hohe - jährliche Durchschnittsrendite.
 
9. Globale Aktienmarkt-Renditen waren in drei von vier Jahren positiv (73 %) bei einer jährlichen Durchschnittsrendite von +7,9 % (MSCI World) in den 48 Jahren von 1970 - 2017; bei adäquatem Einschluss der Komponenten "Schwellenländer/Emerging Markets, kleinere (Small Caps) und Substanzunternehmen (Value-U.)" hat die Rendite ca. +9 % p.a. betragen. Vgl. Link 22 in https://gafib.de/76/top-links und Hohe Aktienrenditen langfristig
https://www.dai.de/de/das-bieten-wir/studien-und-statistiken/renditedreieck.html
 
Zur folgenden Grafik: Wichtig sind die Summenwerte am rechten Bildrand. Ja, es gibt starke Schwankungen im Aktienmarkt. ABER: Die Zahl der "Bullen"-Jahre ist 5 x größer als die Zahl der "Bären"-Jahre, und ebenso das Verhältnis der Dauer beider Phasen. Daraus lässt sich die richtige Gelassenheit ziehen, denn es geht mit Sicherheit immer wieder aufwärts.
 
Zeitraum von 1900 - 2020

10. Es steht fest, dass der letzte Höchststand vom 04. Januar 2022 wieder übertroffen werden wird - nur, wie lange das dauert, ist ungewiss. Mit hoher Wahrscheinlichkeit aber innerhalb der nächsten 1-3 Jahre. Da man die Aufholphasen nicht kennt, ist permanentes Investiertsein eine notwendige Voraussetzung, um die Durchschnittsrendite zu erreichen, die der Markt ebenfalls erreicht. Da die besten 3 (!) Börsentage pro Jahr bereits ca. 80 % der Rendite erbringen, wäre es fatal, bei einem raschen Umschwung solche Tage zu verpassen. Vgl. Entwicklung iShares Weltfonds: https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00B6R52259

11. Der "Angst- und Gier"-Index  Je stärker der Index auf "rot" steht, desto besser ist das Investment-Umfeld, denn dann ist noch Geld außerhalb des Marktes, das noch investiert werden kann. https://money.cnn.com/data/fear-and-greed/

12. Würden Bill Gates (mit seinen 97 Mrd. US$ Aktienvermögen) oder Warren Buffet mit seinen 90 Mrd. US$ wegen Kursrücksetzern ihr Aktienvermögen verkaufen? Oder etwa der Norwegische Staatsfonds -> https://www.nbim.no/en/ mit seinem Anlagevolumen von 1,3 Billionen €? Nein, sie würden darüber nur milde lächeln.

Dow Jones-Langfrist-Chart im Link:

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