Posting 75 - Was ist bei Kursrücksetzern zu beachten? Update im Okt. 2023
1. Der Aktienmarkt beinhaltet ein natürliches Schwankungsrisiko, weil er extrem liquide ist und Wirtschaftssubjekte auch emotional handeln. Gier und Panik sind durchaus typische Verhaltensmerkmale, wie die "Behavioural Finance"-Forschung zeigt.
2. Die hohe langfristige Aktienmarktrendite von ca. 8 % pro Jahr (seit 120 Jahren gut dokumentiert) ist die Belohnung für das Tragen von Wertschwankungsrisiken (G. Kommer).
3. Ein Verlustrisiko im Aktienmarkt existiert bei globaler Streuung nicht, sondern nur ein Zeitrisiko, denn der Aktienmarkt muss langfristig steigen, solange die Firmen Geld verdienen. Und das tun sie global mit ca. 8-10% pro Jahr. Vgl. Dow Jones Langfrist-Chart: http://www.boerse.de/langfristchart/Dow-Jones/US2605661048
1. Der Aktienmarkt beinhaltet ein natürliches Schwankungsrisiko, weil er extrem liquide ist und Wirtschaftssubjekte auch emotional handeln. Gier und Panik sind durchaus typische Verhaltensmerkmale, wie die "Behavioural Finance"-Forschung zeigt.
2. Die hohe langfristige Aktienmarktrendite von ca. 8 % pro Jahr (seit 120 Jahren gut dokumentiert) ist die Belohnung für das Tragen von Wertschwankungsrisiken (G. Kommer).
3. Ein Verlustrisiko im Aktienmarkt existiert bei globaler Streuung nicht, sondern nur ein Zeitrisiko, denn der Aktienmarkt muss langfristig steigen, solange die Firmen Geld verdienen. Und das tun sie global mit ca. 8-10% pro Jahr. Vgl. Dow Jones Langfrist-Chart: http://www.boerse.de/langfristchart/Dow-Jones/US2605661048
Vgl. Interaktiver Dow Jones-Chart seit 1915: https://www.macrotrends.net/1319/dow-jones-100-year-historical-chart
Vgl. Richtiges Aktiensparen ist immer erfolgreich: https://gafib1.blogspot.com/2019/10/posting-81-richtiges-aktiensparen-ist.html
Vgl. „Deutschland braucht Revolution in der Altersvorsorge" von Robert Halver:
https://www.dasinvestment.com/in-der-sackgasse-deutschland-braucht-revolution-in-der-altersvorsorge/
4. Wie lange dauern globale Bärenmärkte? -> Meist nur einige Wochen bis max.1-3 Jahre. http://finanziell-umdenken.blogspot.de/2012/10/wie-lange-dauern-globale-barenmarkte.html
5. Die Bewertung der Aktienmärkte spielt eine Rolle. Langfristige Kursrücksetzer hat es historisch primär gegeben nach Extrembewertungen: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Japan betrug Ende 1989 ca. 70, das globale KGV Anfang 2000 (Dotcom-Blase) ca. 35. Das globale KGV liegt per Ende 2018 mit 14,3 noch unter dem historischen Durchschnittswert von ca.15. Vgl. Posting 31 zu Aktienmarktbewertungen: Daten zu Aktienmarkt-Bewertungen
6. Wird die Bedeutung von Disziplin im Aktienmarkt unterschätzt? Vgl. GAFIB-Posting 71: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-71-warum-disziplin-der.html
Ja, denn der Versuch, market timing zu betreiben durch "rein-raus" im Aktienmarkt kostet Privatanleger im Durchschnitt unfassbare 4-5 % an Jahresrendite, d.h. mehr als die Hälfte der zu erwartenden Rendite. Vgl. auch Punkt 8). Wer hingegen profitiert auf der Gegenseite? Fast nur professionelle Händler/Investmentbanken, die mit automatisiertem Hochfrequenzhandel Kursschwankungen ausnutzen können (und deshalb auch an Kursschwankungen interessiert sind). Vgl. Warum man permanent investiert bleiben muss?
7. "Das Anlegerdasein ist nicht einfach und oft auch nicht angenehm", konstatiert Robert Frey, US-Analyst und Investor. Obwohl die Aktienmärkte langfristig sehr attraktive Renditen abwerfen, befänden sich Investoren zu 75 Prozent der Zeit in einem „state of regret”, einem Zustand des Bedauerns, weil ihre Investments nicht so liefen wie erwartet. Konkret: 75 Prozent der Zeit befindet sich das Depot „under water” – das heißt, das Anlagevermögen ist geringer als zu einem früheren Höchststand. >>> Trotzdem investiert auch er sein Geld an der Börse. Denn alle anderen Anlagen seien auf Dauer noch frustrierender.
8. Zum Risiko-/Panikverhalten von Anlegern bei Rücksetzern: Der "Timing-Verlust" als Grafik im folgenden Artikel von Prof. Thorsten Hens. -> https://www.nzz.ch/wirtschaft/risikotoleranz-muss-erlernt-werden-1.18545431 Faktisch ist das Verständnis der meisten Anleger in den letzten Jahren gewachsen, so dass "Panik"-Fehler abgenommen haben. Selbst wer umgekehrt bei relativen Kurshochständen aussteigt, fährt überwiegend schlechter als mit "Drinbleiben". Denn meist gelingt der richtige Rückkehrzeitpunkt nicht, und in Kombination mit Steuern/Gebühren wird es unter dem Strich teurer. Schließlich verliert, wer zu lange nicht investiert ist, die - sehr hohe - jährliche Durchschnittsrendite.
4. Wie lange dauern globale Bärenmärkte? -> Meist nur einige Wochen bis max.1-3 Jahre. http://finanziell-umdenken.blogspot.de/2012/10/wie-lange-dauern-globale-barenmarkte.html
5. Die Bewertung der Aktienmärkte spielt eine Rolle. Langfristige Kursrücksetzer hat es historisch primär gegeben nach Extrembewertungen: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Japan betrug Ende 1989 ca. 70, das globale KGV Anfang 2000 (Dotcom-Blase) ca. 35. Das globale KGV liegt per Ende 2018 mit 14,3 noch unter dem historischen Durchschnittswert von ca.15. Vgl. Posting 31 zu Aktienmarktbewertungen: Daten zu Aktienmarkt-Bewertungen
6. Wird die Bedeutung von Disziplin im Aktienmarkt unterschätzt? Vgl. GAFIB-Posting 71: https://gafib1.blogspot.com/2019/03/posting-71-warum-disziplin-der.html
Ja, denn der Versuch, market timing zu betreiben durch "rein-raus" im Aktienmarkt kostet Privatanleger im Durchschnitt unfassbare 4-5 % an Jahresrendite, d.h. mehr als die Hälfte der zu erwartenden Rendite. Vgl. auch Punkt 8). Wer hingegen profitiert auf der Gegenseite? Fast nur professionelle Händler/Investmentbanken, die mit automatisiertem Hochfrequenzhandel Kursschwankungen ausnutzen können (und deshalb auch an Kursschwankungen interessiert sind). Vgl. Warum man permanent investiert bleiben muss?
7. "Das Anlegerdasein ist nicht einfach und oft auch nicht angenehm", konstatiert Robert Frey, US-Analyst und Investor. Obwohl die Aktienmärkte langfristig sehr attraktive Renditen abwerfen, befänden sich Investoren zu 75 Prozent der Zeit in einem „state of regret”, einem Zustand des Bedauerns, weil ihre Investments nicht so liefen wie erwartet. Konkret: 75 Prozent der Zeit befindet sich das Depot „under water” – das heißt, das Anlagevermögen ist geringer als zu einem früheren Höchststand. >>> Trotzdem investiert auch er sein Geld an der Börse. Denn alle anderen Anlagen seien auf Dauer noch frustrierender.
8. Zum Risiko-/Panikverhalten von Anlegern bei Rücksetzern: Der "Timing-Verlust" als Grafik im folgenden Artikel von Prof. Thorsten Hens. -> https://www.nzz.ch/wirtschaft/risikotoleranz-muss-erlernt-werden-1.18545431 Faktisch ist das Verständnis der meisten Anleger in den letzten Jahren gewachsen, so dass "Panik"-Fehler abgenommen haben. Selbst wer umgekehrt bei relativen Kurshochständen aussteigt, fährt überwiegend schlechter als mit "Drinbleiben". Denn meist gelingt der richtige Rückkehrzeitpunkt nicht, und in Kombination mit Steuern/Gebühren wird es unter dem Strich teurer. Schließlich verliert, wer zu lange nicht investiert ist, die - sehr hohe - jährliche Durchschnittsrendite.
9. Globale Aktienmarkt-Renditen waren in drei von vier Jahren
positiv (73 %) bei einer jährlichen Durchschnittsrendite von +7,9 %
(MSCI World) in den 48 Jahren von 1970 - 2017; bei adäquatem Einschluss
der Komponenten "Schwellenländer/Emerging Markets, kleinere (Small Caps)
und Substanzunternehmen (Value-U.)" hat die Rendite ca. +9 % p.a.
betragen. Vgl. Link 22 in https://gafib.de/76/top-links und Hohe Aktienrenditen langfristig
https://www.dai.de/de/das-bieten-wir/studien-und-statistiken/renditedreieck.html
https://www.dai.de/de/das-bieten-wir/studien-und-statistiken/renditedreieck.html
Zur folgenden Grafik: Wichtig sind die Summenwerte am rechten Bildrand. Ja, es gibt starke Schwankungen im Aktienmarkt. ABER: Die Zahl der "Bullen"-Jahre ist 5 x größer als die Zahl der "Bären"-Jahre, und ebenso das Verhältnis der Dauer beider Phasen. Daraus lässt sich die richtige Gelassenheit ziehen, denn es geht mit Sicherheit immer wieder aufwärts.
Zeitraum von 1900 - 2020
10. Es steht fest, dass der letzte Höchststand vom 04. Januar 2022 wieder übertroffen werden wird - nur, wie lange das dauert, ist ungewiss. Mit hoher Wahrscheinlichkeit aber innerhalb der nächsten 1-3 Jahre. Da man die Aufholphasen nicht kennt, ist permanentes Investiertsein eine notwendige Voraussetzung, um die Durchschnittsrendite zu erreichen, die der Markt ebenfalls erreicht. Da die besten 3 (!) Börsentage pro Jahr bereits ca. 80 % der Rendite erbringen, wäre es fatal, bei einem raschen Umschwung solche Tage zu verpassen. Vgl. Entwicklung iShares Weltfonds: https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00B6R52259
11. Der "Angst- und Gier"-Index Je stärker der Index auf "rot" steht, desto besser ist das Investment-Umfeld, denn dann ist noch Geld außerhalb des Marktes, das noch investiert werden kann. https://money.cnn.com/data/fear-and-greed/
12. Würden Bill Gates (mit seinen 97 Mrd. US$ Aktienvermögen) oder Warren Buffet mit seinen 90 Mrd. US$ wegen Kursrücksetzern ihr Aktienvermögen verkaufen? Oder etwa der Norwegische Staatsfonds -> https://www.nbim.no/en/ mit seinem Anlagevolumen von 1,3 Billionen €? Nein, sie würden darüber nur milde lächeln.
Dow Jones-Langfrist-Chart im Link:
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