Posting 85 - Erfordert wohlhabend zu werden andere Fähigkeiten, als es zu bleiben?
Auszug aus Artikel von G. Kommer, im Link unten: "Ein bestimmter Typus Privatanleger scheitert besonders bemerkenswert in der praktischen Umsetzung des Übergangs von der reich werden (RW)-Phase zur reich bleiben (RB)-Phase: Vermögende mittleren oder fortgeschrittenen Alters. Viele von ihnen glauben, dass ihr erwiesener Erfolg in der Disziplin des reich werdens sie automatisch für Erfolg in der Disziplin des reich bleibens qualifiziere. Leider falsch. Das erforderliche Skill Set (Fähigkeiten, Können) für reich werden hat nahezu nichts gemein mit dem Skill Set, das man braucht, um reich zu bleiben – außer der gleichen Überschrift “finanzieller Erfolg”.
Auszug aus Artikel von G. Kommer, im Link unten: "Ein bestimmter Typus Privatanleger scheitert besonders bemerkenswert in der praktischen Umsetzung des Übergangs von der reich werden (RW)-Phase zur reich bleiben (RB)-Phase: Vermögende mittleren oder fortgeschrittenen Alters. Viele von ihnen glauben, dass ihr erwiesener Erfolg in der Disziplin des reich werdens sie automatisch für Erfolg in der Disziplin des reich bleibens qualifiziere. Leider falsch. Das erforderliche Skill Set (Fähigkeiten, Können) für reich werden hat nahezu nichts gemein mit dem Skill Set, das man braucht, um reich zu bleiben – außer der gleichen Überschrift “finanzieller Erfolg”.
Warum viele vorherige “RW-Stars” falsch annehmen, sie würden
quasi zwangsläufig auch RB-Könner sein: RW-Skills haben im weitesten Sinne mit
Geld und Finanzen zu tun, da wir hier letztlich über beruflichen und/oder
unternehmerischen Erfolg sprechen. Und der führt ja im Ergebnis zu Vermögen.
Oft besitzen die RW-Stars zudem noch kaufmännische und betriebswirtschaftliche
Ausbildungen oder Erfahrungen. Aufgrund dieses RW-Vermögenserfolges und
aufgrund ihres kaufmännischen Skill Sets schlussfolgern sie irrtümlich, ihr
wirtschaftlicher Erfolg im “Wettkampf A” (RW) würde sich mehr oder weniger
eins zu eins auf “Wettkampf B” (RB) übertragen lassen. Details finden sich im u.g. Artikel-Link.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Für die RW-Phase ist sehr starker Fokus mit höherem Risiko meist notwendig, für die RB-Phase hingegegen schädlich. In der RB-Phase zählen starke Diversifikation, Vermeidung von Klumpenrisiken, Einschluss auch niedrig rentabler, aber schwankungsarmer Anlageklassen, so dass sich ein sehr balanciertes Portfolio ergibt aus allen bewährten Anlageklassen wie Renten, Aktien, Immobilien, Anleihen und Gold.
William Bernstein, ein lesenswerter
Finanzratgeberbuchautor, charakterisiert den Paradigmenwechsel, den ein
Privatanleger beim Übergang in die RB-Phase erkennen und umsetzen sollte, mit
dem Bonmot “if you have won the game, stop playing it” (Bernstein 2019).
Knapper und klarer kann man es nicht mehr ausdrücken.
Wir schließen mit
einem Zitat des Briten Nathan Mayer Rothschild (1777–1836), zu Lebzeiten
vermutlich der reichste Nicht-Monarch der Welt. Er sagte über die
RW-RB-Dialektik: “Es braucht viel Mut und große Vorsicht, um ein großes
Vermögen aufzubauen; und wenn man es geschaffen hat, braucht es zehnmal so viel
Schlauheit, es zu behalten.” (“It takes a great deal of
boldness and a great deal of caution to make a great fortune; and when you have
got it, it requires ten times as much wit to keep it.”)
https://www.focus.de/finanzen/experten/gastbeitrag-von-rainer-zitelmann
https://www.gerd-kommer-invest.de/unterschied-zwischen-reich-werden-und-reich-bleiben/
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